Zwei Seasons hat Fox nun hinter sich seitdem das Produktionsstudio an Disney verkauft wurde. Doch wer erwartet hatte, dass das Broadcast-Network, das gemeinsam mit Fox News und den Sport-Sendern nicht an Disney ging, sondern das neue alte Fox bildeten, unter dieser Trennung leiden würde, hat sich getäuscht: Direkt in der ersten Season eroberte man die Marktführung in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen, die man in der nun zu Ende gehenden Saison unter den schwierigen Umständen der Corona-Pandemie auch verteidigte.

Dabei hatte sich Fox im Herbst sogar mehr Zeit gelassen als andere Networks und die von Produktionspausen betroffenen Serien erst Anfang 2022 zurückgeholt. In der kommenden Saison herrscht nun schon im Herbst wieder Normalzustand - und der soll sich strukturell nicht grundlegend von dem unterscheiden, wie man in den letzten Monaten und in der Zeit vor der Corona-Pandemie sein Line-Up aufgebaut hat. Sprich: Zum Start der Woche gibt's zwei Abende Drama-Serien, zur Wochenmitte dann Shows, die zweite Wochenhälfte füllt man mit Sport, ehe Sonntags wie eh und je Animationsserien auf dem Programm stehen.

Innerhalb dieser Struktur gibt's aber einige neue Serien zu sehen. Dabei setzt man auf die Strategie, hinter etablierte Serien je einen Neuling zu setzen. Montags nach "9-1-1" startet "The Big Leap", was der Serie als "moderne Geschichte über zweite Chancen und das Verfolgen von Träumen" beschreibt. Inspiriert wurde die Serie von der britischen Ballet-Show "Big Ballet", in der übergewichtige Tänzerinnen antraten.  "9-1-1: Lone Star" hält man erstmal bis Anfang 2022 zurück. Den Platz dienstags nach "The Resident" bekommt "Our Kind of People", die Fox als "unverblümte Feier der Widerstandsfähigkeit und Leistung von Schwarzen" anpreist und von einer alleinerziehenden Mutter handelt, die ein eigenes Unternehmen aufbaut, aber auf ein dunkles Geheimnis über ihre eigene Mutter stößt.

"Wir glauben, dass es an der Zeit für Serien ist, die Hoffnung bieten und das amerikanische Publikum mit Themen wie zweiten Chancen und wie sich Menschen selbst neu erfinden ansprechen", erläutert Fox-Chef Charlie Collier die Gemeinsamkeit der neuen Serien. Um zweite Chancen soll es auch im neuen Gesangs-Wettbewerb "Alter Ego" gehen, in dem schon einmal gescheiterte Kandidatinnen und Kandidaten antreten - allerdings nicht als sie selbst, stattdessen sollen sie das "Alter Ego" von sich erschaffen, das sie schon immer sein wollten. Durch den Sendeplatz nach "The Masked Singer" dürfte auch hier erstmal Aufmerksamkeit garantiert sein.

Für die Mid-Season - also für Anfang und Frühjahr 2022 - hält Fox dann mit dem Multi-Generationen-Musik-Drama "Monarch" und "The Cleaning Lady" über eine kambodschanische Ärztin, die eigentlich nach Amerika kommt, um dort ihren Sohn medizinisch behandeln zu lassen - dann aber untertauchen muss und als Putzfrau bei der Mafia anfängt, statt sich unterkriegen zu lassen. Auch hier spiegeln sich die zentralen Themen "Zweite Chance" und "Neuerfindung von sich selbst also wider. Im Comedy-Bereich warten Anfang 2022 auch noch zwei neue Comedy-Formate außerhalb des Animations-Blocks. Dann wird es auch ein Wiedersehen mit "Call Me Kat" geben, das es in eine zweite Staffel geschafft hat.

Und Fox hat sogar schon Pläne darüber hinaus: Mit der Krimi-Anthologie-Serie "Accused" und der animierten Serie "Krapopolis" hat man schon grünes Licht für zwei Produktionen gegeben, die man erst in der übernächsten Season zu Gesicht bekommen soll. Vorgezogen noch im Sommerprogramm im August wird Fox zudem die Neuauflage von "Fantasy Island" zeigen.

  Mo Di Mi Do Fr So
20:00 9-1-1 The Resident The Masked Singer Football WWE Smackdown The Simpsons
20:30 The Great North
21:00 The Big Leap

Our Kind of People

Alter Ego

Bob's Burgers
21:30 Family Guy

Die neuen Comedy-Serien

"Krapopolis": Die neue animierte Serie von "Rick and Morty"-Schöpfer Dan Harmon wird erst in der übernächsten Season zu sehen sein. Im Mittelpunkt steht eine FAmilie aus Menschen, Göttern und Monstern, die versucht, im antiken Griechenland eine der ersten Städte der Welt zu führen, ohne sich gegenseitig umzubringen. 

"Pivoting": Die halbstündige Single-Camera-Comedy spielen Eliza Coupe, Ginnifer Goodwin und Maggie Q drei Frauen, die mit dem Tod ihrer besten Freundin aus Kindertagen fertig werden müssen. Konfrontiert mit der Realität, dass das Leben kurz ist, versuchen sie verzweifelt, ihr Glück zu finden - und treffen dabei reihenweise unüberlegte Entscheidungen, die ihre Bindung zueinander zwar stärken, aber auch beweisen, dass es nie zu spät ist, sein Leben zu vermasseln.

"Welcome to the Flatch": Ein Dokumentarfilmteam macht sich auf, das Leben der Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt zu erforschen - ihre Träume, ihre Sorgen. Dabei stolpern sie über die Stadt Flatch im Mittleren Westen, die aus vielen exzentrischen Persönlichkeiten besteht. Es ist ein Ort, den man besuchen und vielleicht sogar bleiben möchte - wenn es wenigstens ein anständiges Motel gäbe. Was es nicht gibt. Die Serie wurde vom BBC-Format "This Country" inspiriert.

Die neuen Drama-Serien

"Accused": Diese Serie wird erst in der übernächsten Season zu sehen sein. Sie stammt von den Machern von "24", "Homeland", "The Good Doctor" und "House", Howard Gordon, Alex Gansa und David Shore. Jede Episode beginnt in einem Gerichtssaal mit dem Nageklagten, ohne dessen Verbrechen zu kennen oder zu wissen, wie er vor Gericht gelandet ist, wird das Drama aus dessen Sicht erzählt. Es geht darum, wie ein gewöhnlicher Mensch in eine außergewöhnliche Situation geraten ist und wie eine falsche Abzweigung zur nächsten führt, bis es zu spät ist, um umzukehren.

"Monarch": Hier schließt Fox an die Tradition seiner Musikserien an. Beschrieben wird die Serie als generationsübergreifendes Musikdrama über Amerikas erste Familie der Country-Musik. Die Romans sind zwar äußerst talentiert, aber während ihr Name ein Synonym für Ehrlichkeit ist, basiert ihr Erfolg auf einer Lüge. Als ihre Vorherrschaft in Gefahr gerät, setzt Nicky Roman alles daran, das Erbe ihrer Familie zu bewahren, auch wenn die Industrie gegen sie kämpft.

"Our Kind of People": Die Serie, die auf Lawrence Otis Grahams gleichnamigem Buch basiert, spielt in der "Black Upper Class" und handelt von einer alleinerziehenden Mutter, die sich aufmacht, den Namen ihrer Familie zurückzuerobern und eine revolutionären Haarpflegelinie für schwarze Frauen herausbringt. Doch schon bald entdeckt sie ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit ihrer eigenen Mutter, das ihre Welt auf den Kopf stellt und diese Gemeinschaft für immer erschüttert.

"The Big Leap": Die Serie wurde von der britischen Show "Big Ballet" inspiriert und handelt von einer Gruppe unterschiedlicher, vom Pech verfolgter Charaktere, die versuchen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, indem sie an einer Ballet-TV-Show teilnehmen, an deren Ende eine Live-Aufführung von Schwanensee stehen soll. Fox spricht von einer "innovativen Show-in-der-Show, die die Zuschauer auf eine Reise der Selbstakzeptanz und Selbstermächtigung mitnimmt.

"The Cleaning Lady": Die Serie, die Fox für die kommende Saison bestellt hat, basiert auf der argentinischen Vorlage "La Chica Que Limpia" und handelt von der Ärztin Thony (Elodie Yung), die in die USA kommt, um ihren kranken Sohn durch eine medizinische Behandlung zu retten, dann aber gezwungen ist, dort unterzutauchen. Sie lässt sich aber nicht unterkriegen und fängt als Putzfrau für die Mafia an, um das Spiel fortan nach ihren eigenen Regeln zu spielen.