Die Bildregie der UEFA hat am Samstag bei der Übertragung des Europameisterschaftsspiels zwischen Dänemark und Finnland kein gutes Bild abgegeben. Als kurz vor der Halbzeitpause Spieler Christian Eriksen auf dem Platz zusammenbrach und in Folge sogar wiederbelebt werden musste, entschied sich die Bildregie dafür, viel zu lange sehr genau zu zeigen, was mit dem mit dem Tod ringenden Spieler auf dem Rasen passiert. Dafür erntete die Regie des Weltbilds national wie international Kritik (wir berichteten). Und auch das ZDF wurde in den sozialen Medien dafür gescholten, nicht früher ins Studio nach Mainz geschaltet zu haben.

Thomas Fuhrmann, beim ZDF Leiter der Hauptredaktion Sport, erklärte nun gegenüber der dpa, dass sein Sender mit der Situation verantwortungsvoll umgegangen sei. Er lobte den eingesetzten Live-Reporter Béla Réthy, der einfühlsam reportiert habe, auch die Kollegen im Studio hätten die richtigen Worte gefunden. Mit Blick zur UEFA und somit den Verantwortlichen des Weltbildes erklärte er: "Ich kann auch keine Kritik an der internationalen Regie der UEFA üben. Als sich das Ausmaß der schweren Verletzung abzeichnete, gab es keine Naheinstellungen oder andere unpassende Bilder."

Anderer Meinung ist da der Deutsche Journalisten Verband (DJV). Dessen Bundesvorsitzender Frank Überall sieht das ZDF angesichts des Vorfalls in der Pflicht. Überall nannte es "unerträglich, dass bei der Live-Übertragung im Fernsehen lange Zeit die Reanimation des Fußballers gezeigt wurde. Das ist unverantwortlich und widerspricht der journalistischen Ethik. Journalismus darf nicht derart voyeuristisch sein. Das ZDF ist in der Pflicht, diese eklatante Fehlentscheidung aufzuarbeiten."

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