Alle Online-Angebote von Madsack soll man künftig direkt an einem einheitlichen Markenauftritt erkennen, in dessen Mittelpunkt der blaue Kreis als verbindendes Element steht. Den Anfang des umfassenden Relaunches aller Online-Angebote macht dabei im Lauf des Donnerstagnachmittags das überregionale Portal des Redaktionsnetzwerks Deutschland rnd.de, danach werden bis voraussichtlich Ende Mai schrittweise auch die einzelnen regionalen Angebote wie die "HAZ", die "Neue Presse", die "Leipziger Volkszeitung" oder die "Kieler Nachrichten" folgen. Neben dem Online-Auftritten erhalten auch die Apps eine neue Optik und neue Funktionen.

In dem Zusammenhang sollen lokale, regionalen und überregionale Inhalte auch besser integriert präsentiert werden. "Gerade die dramatischen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahre haben eindrücklich unter Beweis gestellt, wie wichtig und unverzichtbar kompetenter, kritischer und unabhängiger Journalismus ist. Mehr denn je trifft dabei Globales auf Lokales", sagt Madsack-Chef Thomas Düffert.

Ziel sei ein "vollständiges Produkt, das alle Inhalte abbildet", ähnlich wie es auch Regionalzeitungen tun, erläutert Madsack-Digitalchef Bernhard Bahners am Mittwoch im Pressegespräch. In dem Zusammenhang werden aber erstmals auch überregionale Inhalte von Madsack online kostenpflichtig - zum Einen auf der Plattform rnd.de als auch auf den einzelnen Angeboten der regionalen Marken, für die das Redaktionsnetzwerk Deutschland diese ja zentral zuliefert. Wer bei einer der Marken schon ein Plus-Abo besitzt, das derzeit mit knapp 10 Euro im Monat zu Buche schlägt, kann auf die überregionalen Inhalte ohne weitere Kosten zugreifen.

RND alt und neu © Madsack So ändert sich das Logo des Redaktionsnetzwerks Deutschland

Wer einzeln RND Plus ohne regionale Inhalte abonnieren will, muss - nach Ablauf etwas günstigerer Einstiegsangebote - auf Dauer künftig knapp 8 Euro im Monat berappen. Dabei werde man bei rnd.de auf die "bewährte Plus-Abo-Mechanik" setzen, es wird also auch dort einen Mix aus kostenfreien und kostenpflichtigen Texten geben, zudem sollen alle neuen Artikel für eine Stunde nach Veröffentlichung kostenfrei sein.

Zwar sei man mit der Entwicklung der digitalen Werbeeinnahmen zufrieden, langfristig müsse man aber zur Finanzierung auch auf Paid Content setzen, um die Einnahme-Rückgänge aus dem Print-Geschäft ausgleichen zu können. Bislang gelinge das noch nicht vollständig, wie es bei einem Pressegespräch am Mittwoch hieß. Frei zugängliche Inhalte werde es aber schon deswegen weiterhin geben, weil man ohne diese kaum die Möglichkeit habe, neue Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen, die man mittelfristig in die Abo-Modellen locken könne. Mit der Entwicklung des Paid-Content-Angebotes zeigt man sich bei Madsack unterdessen bislang zufrieden, aktuell verzeichne man über alle Marken hinweg mehr als 165.000 Digital-Abos, dazu kommen weitere 167.000 Print/Digital-Kombis.

Der Relaunch findet unterdessen nicht nur an der Oberfläche statt, die wichtigere Arbeit wurde unter der Haube erledigt: Alle Madsack-Portale ziehen auf ein neues System namens RND OnePlatform um, das künftig alle digitalen Redaktions-, Vertriebs- und Marketingprozesse bündelt. "Wir schaffen mit RND OnePlatform auch technisch ein Digitalangebot aus einem Guss. Unsere Plattformstrategie basiert auf einem hochmodernen skalierbaren Software-Stack, der redaktionelle Prozesse, Content-Management, Abo-Marketing und Werbevermarktung vereint", so Bahners. Dieses System können auch externe Partner nutzen, von denen Madsack ja ohnehin schon einige mit überregionalen Inhalten beliefert. Insgesamt umfasst das Netzwerk inzwischen mehr als 60 Tageszeitungen.