ProSiebenSat.1 hat seinen Umsatz im ersten Quartal 2022 leicht um zwei Prozent steigern können auf 954 Millionen Euro im Vergleich zu 938 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Organisch, also währungsbereinigt und ohne die Umsatzbeiträge der 2021 veräußerten Portfoliounternehmen wie Gravitas Ventures oder Amorelie, erhöhte sich der Umsatz um drei Prozent.

Treiber hierfür war nach Angaben des Unternehmens ein deutliches Wachstum der Werbeerlöse der Gruppe. Während sich die Werbeerlöse zu Jahresbeginn noch dynamisch entwickelten, war der März jedoch von einem Rückgang der Werbebuchungen geprägt. Dies sei auf Verschiebungen von Werbebuchungen in das zweite Quartal aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Wochen späteren Osterfests im April, aber auch auf Unsicherheiten infolge des Ukraine-Krieges zurückzuführen, hieß es. Dennoch verzeichneten die Werbeumsätze im ersten Quartal 2022 einen Anstieg um 43 Millionen Euro beziehungsweise zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Unterm Strich wuchs der Außenumsatz von ProSiebenSat.1 im Segment Entertainment um neun Prozent auf 633 Millionen Euro, während der Außenumsatz im Bereich Dating & Video um neun Millionen Euro auf 132 Millionen Euro zurückging. Im Segment Commerce & Ventures lag der Außenumsatz um 28 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, was teils auf die Veräußerung und Entkonsolidierung besagter Portfoliounternehmen zurückzuführen sei.

Das adjusted EBITDA des Konzerns verringerte sich derweil im ersten Quartal und lag mit 123 Millionen Euro um 19 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Das war jedoch erwartet worden und reflektiert nach Angaben des Konzerns das geplante Vorziehen der Programmaufwendungen im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft Ende des Jahres und die entsprechende Erhöhung um 16 Millionen Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode. Auf Gesamtjahressicht sollen die Entertainment-Programmaufwendungen jedoch auf dem Niveau des Vorjahres liegen, also bei etwas mehr als einer Milliarde Euro.

Rainer Beaujean © Seven.One/Florian Bachmeier Rainer Beaujean
"Unser guter Jahresstart beweist erneut, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind", sagte der Vorstandsvorsitzende Rainer Beaujean am Donnerstag. "Mit unserer klaren Positionierung und unserem Fokus auf Reichweite, Monetarisierung und Wertschaffung konnten wir trotz der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten im ersten Quartal weiter wachsen. Auf dieser Grundlage und auf Basis der aktuellen Kriegs- und Sanktionslage sowie deren derzeitigen wirtschaftlichen Auswirkungen sind wir nach wie vor zuversichtlich, unsere Jahresziele zu erreichen - und bestätigen unseren Ausblick für 2022."

Die Prognose vom März hatte jedoch eventuelle negative Auswirkungen durch den Russland-Ukraine-Krieg und weitere damals noch nicht absehbare, negative Effekte aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht berücksichtigt, wie ProSiebenSat.1 mitteilte. Der Konzern strebt für 2022 weiterhin einen Umsatz von rund 4,6 Milliarden Euro sowie ein adjusted EBITDA von rund Millionen Euro an - weiterhin größtenteils getragen durch das Segment Entertainment und dabei abhängig von der Entwicklung der Werbeerlöse.

Die Netto-Finanzverschuldung des Konzerns belief sich übrigens auf 1,74 Milliarden Euro und hat sich im Vergleich zum Ende des Vorjahresquartals um weitere 258 Millionen Euro verbessert. "Unsere Fokussierung auf Profitabilität und effektives Cashflow-Management zahlt sich auch in diesem Quartal aus", so Finanzvorstand Ralf Peter Gierig.