Das Interview, das Toni Kroos dem ZDF-Reporter Nils Kaben nach dem Sieg von Real Madrid im Finale der Champions League gab, dürfte wohl in Erinnerung bleiben. Kroos, der gerade zum fünften Mal die Königsklasse gewonnen hatte, störte sich offenkundig an den aus seiner Sicht zu kritischen Fragen des Journalisten - und ließ ihn daraufhin einfach stehen.

Dabei hatte das Interview zunächst noch unspektakulär begonnen. Mitten auf dem Platz erzählte Kroos, zu diesem Zeitpunkt bestens gelaunt, davon, wie wichtig es ihm gewesen sei, dass alle seine Kinder im Stadion gewesen sind. "Das ist nicht zu beschreiben, wie schön das ist."

Dann begann Kaben mit einer kritischen Nachfrage: "Auch, weil es, wenn man sich den Spielverlauf anschaut, gar nicht so selbstverständlich war?" Da war schon zu erahnen, wie viel der Fußball-Profi davon hielt: "Pff, was heißt nicht selbstverständlich?", fragte Kroos zurück. "Wir haben gewonnen, fertig."

Doch Kaben legte nach: "War das überraschend für Sie, dass Real Madrid ganz schön in Bedrängnis geraten ist?" Kroos antwortete nun ziemlich angesäuert: "Du hattest jetzt 90 Minuten Zeit, dir vernünftig Fragen zu überlegen, ehrlich! Und jetzt stellst du mir zwei  solche Scheiß-Fragen. Das finde ich Wahnsinn." Als Kaben danach noch immer nicht nachließ, verschwand Toni Kroos - und legte im Vorbeigehen noch einmal nach: "Ganz schlimm, ganz schlimm, wirklich!"

Als Kroos schon längst nicht mehr zu sehen war, war er noch aus dem Off zu hören: "Du stellst erst drei negative Fragen, da weißt du doch, dass du aus Deutstchland kommst." Als der 32-Jährige wenig später bei DAZN am Mikrofon stand, verlief das Interview übrigens unauffällig - ebenso wie das anschließende Gespräch von Nils Kaben mit Kroos' Mannschaftskollegen David Alaba, für dessen Fragen der ZDF-Reporter jedoch eine etwas andere Herangehensweise wählte.