Ulf Röller übernimmt zum 1. Oktober die Leitung des ZDF-Studios in Brüssel. Aktuell leitet der Journalist noch das ZDF-Ostasien-Studio in Peking. In seiner neuen Funktion folgt er auf Anne Gellinek, die als Leiterin der Hauptredaktion Aktuelles und stellvertretende Chefredakteurin nach Mainz wechselt. Über die entsprechenden Personalien hat ZDF-Intendant Norbert Himmler am Freitag den Verwaltungsrat des Senders informiert. 

"Ulf Röller bringt als langjähriger Korrespondent in Berlin, Washington und Peking die notwendigen Erfahrungen mit, um in der international angespanntesten Situation seit Jahrzehnten aus Brüssel zu berichten", so ZDF-Chefredakteur Peter Frey. "Seine analytische Kraft und anschauliche Sprache haben ihn zu einem der gefragtesten Autoren für Nachrichtensendungen, Magazine und Dokumentationen im ZDF werden lassen. Den Zuschauern ist er auch aus Talks wie Illner oder Lanz vertraut, wo er internationale Politik immer wieder einfach erklärt hat."

2020 waren Ulf Röller und sein Team für die Berichterstattung aus China in Zeiten der Coronakrise und aus Hongkong während der Massenproteste mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet worden. Röller wurde damals auch vom Medienmagazin DWDL.de zu einem der Bildschirmhelden des Jahres gekürt.

Im DWDL.de-Interview sprach Röller vor wenigen Monaten über die Unterschiede zwischen seiner früheren Arbeit in den USA und seiner Tätigkeit in China. "In Amerika hatte ich nie das Gefühl, etwas exklusiv zu haben. Dafür sind die internationalen Medien, verglichen mit der 'New York Times', CNN oder NBC, schlicht zu weit weg vom Weißen Haus", so der Journalist. "Hier in China habe ich dagegen immer wieder das Gefühl, exklusive Geschichten machen zu können. Wenn ich nach Xinjiang fahre, um über die Umerziehungslager zu berichten, gibt’s vielleicht eine Story, zumindest für den deutschen Medienmarkt. Wenn ich nicht hinfahre, gibt’s sie definitiv nicht, weil der chinesische Staat sie ganz sicher nicht machen wird. Das ist eine absurde Reporter-Droge, aber ich merke, dass das vom Publikum honoriert wird."

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