Im Juni 2024 jährt sich der Todestag von Franz Kafka, der mit Werken wie "Das Urteil", "Die Verwandlung" oder "Der Prozess" zu den bekanntesten und meistgelesenen deutschsprachigen Schritstellern des 20. Jahrhunderts zählt. Nun machen sich die ARD, der ORF und Superfilm daran, sein Leben im Rahmen der sechsteiligen Miniserie "Kafka" zu verfilmen. Die Drehbücher basieren auf der dreibändigen Kafka-Biografie von Reiner Stach, der bei der Serie als Fachberater an Bord ist. Schriftsteller Daniel Kehlmann schreibt die Drehbücher in Zusammenarbeit mit Regisseur David Schalko.

Die Mini-Serie handelt nicht nur von Kafkas schwierigem Verhältnis zu seinem tyrannischen Vater, seinen faszinierenden Liebesbeziehungen mit Felice Bauer, Milena Jesenská und Dora Diamant, sondern auch von seiner engen Freundschaft zu Max Brod, der seinen todkranken Freund am Ende verriet und ihm damit zugleich den Weltruhm sicherte. Die Hauptrollen übernehmen Joel Basman (Franz Kafka), Daniel Brühl (Max Brod), Nicholas Ofczarek (Hermann Kafka) und Liv Lisa Fries (Milena Jesenská). Die Dreharbeiten sind im Frühjahr 2023 geplant, der voraussichtliche Sendetermin in der ARD Mediathek, im Ersten und im ORF liegt soll dann im Frühjahr 2024 - also vermutlich um den 100. Todestag herum - liegen.

Jörg Schönenborn, ARD Koordinator Fiktion, sagt: "Die Zusammenarbeit der gesamten ARD im Verbund mit dem ORF ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie stark wir sind, wenn wir unsere Energien bündeln und in ein so herausragendes Projekt investieren. Daniel Kehlmann und David Schalko bringen dem Publikum das in Teilen immer noch rätselhafte Werk Kafkas unterhaltsam - aber niemals oberflächlich - näher. Ich freue mich auf das Ergebnis, das sich sicher auch international sehen lassen kann." ORF-Fernsehfilmchefin Katharina Schenk ergänzt: "Für dieses außergewöhnliche Unterfangen haben Daniel Kehlmann und David Schalko eine Perspektive gefunden, die Leben und Werk von Kafka mit den Augen zweier herausragender Erzähler betrachtet und einer breiten Öffentlichkeit neu präsentiert."

Autor Daniel Kehlmann: "Franz Kafkas Alpträume sind unsere tägliche Realität: In seinen dunklen und doch komischen Visionen hat er die Welt erahnt, in der wir alle jetzt leben. Diese Visionen kamen nicht aus dem Nichts, sondern bildeten sich aus seinem Leben, seiner Familie, seinem privaten Umfeld. Ich bin stolz und dankbar, dass ich auf der Basis von Reiner Stachs Standardwerk für den großartigen Regisseur und Geschichtenerzähler David Schalko die Drehbücher schreiben durfte, und ich freue mich sehr darauf, sie jetzt bald mit diesen wunderbaren Schauspielern ins Bild gesetzt zu sehen."

Regisseur David Schalko sagt über sein neues Projekt: "Wir haben schon vor acht Jahren die herausragenden Biografien von Reiner Stach optioniert und seitdem arbeite ich in unterschiedlichen Formen an diesem Projekt. Dass es jetzt endlich realisiert wird, liegt einerseits an den hervorragenden Büchern von Daniel Kehlmann, andererseits an einer idealen Konstellation von mutigen öffentlich-rechtlichen Sendern, die der Bedeutung von Kafka nicht nur Rechnung tragen, sondern die Herausforderung, das Genre Biopic neu auszuloten, lustvoll annehmen."