Dass der seit Wochen krankgeschriebene RBB-Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter noch einmal die Arbeit aufnehmen wird, gilt schon seit einiger Zeit als unwahrscheinlich. "Voraussichtlich" werde er nicht auf seine Stelle zurückkehren, teilte der öffentlich-rechtliche Sender bereits Anfang des Monats mit (DWDL.de berichtete). Am Montag hat nun Interims-Intendantin Katrin Vernau Brandstäters vorzeitiges Aus angekündigt.

Im Medienausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses erklärte Vernau einem RBB-Bericht zufolge, dass gemeinsam mit dem Verwaltungsrat beschlossen worden sei, das Dienstverhältnis mit Hagen Brandstäter vorzeitig zu beenden. Der genaue Zeitpunkt werde noch vereinbart. Regulär wäre Brandstäters Vertrag allerdings ohnehin bereits Ende April kommenden Jahres ausgelaufen - zu diesem Zeitpunkt sollte Brandstäter in den Ruhestand gehen.

Brandstäter hatte nach dem Rücktritt von Patricia Schlesinger kurzzeitig geschäftsführend den Posten des RBB-Intendanten übernommen, doch auch er geriet im Zuge der RBB-Affäre in die Kritik. Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass inzwischen auch die Berliner Generalstaatsanwaltschaft gegen Brandstäter ermittelt.

Unterdessen sollen Produktions- und Betriebsdirektor Christoph Augenstein und Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus ihre Tätigkeiten beim RBB weiter fortsetzen - aus "organisatorischen und finanziellen Gründen", wie Interims-Intendantin Vernau am Montag erklärte. Zuletzt war auch die Juristische Direktorin Susann Lange freigestellt worden, nachdem die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft auch auf sie ausgeweitet wurden. Es gelte jedoch die Unschuldsvermutung, so Vernau.

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