Viele Ausgaben des "ZDF Magazin Royale" haben in der Vergangenheit für Gesprächsstoff gesorgt. Die Sendung, die das ZDF am 7. Oktober gezeigt hat, beschäftigt den Sender aber noch heute. Im Mittelpunkt der Sendung stand der damalige Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm. Böhmermann hatte ihm eine zu große Nähe zu einem Cyberverein mit angeblichen Kontakten zu russischen Geheimdiensten vorgeworfen. Kurze Zeit später wurde er von Innenministerin Nancy Faeser entlassen. 

Ein Disziplinarverfahren gegen Schönbohm hat es allerdings nicht gegeben. Bereits vor Monaten hatten mehrere Medien berichtet, dass es für ein solches Verfahren nicht genügend Anhaltspunkte gebe. Inzwischen arbeitet der ehemalige BSI-Chef als Präsident der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung. Und jetzt will er offenbar auch eine Entschädigung vom ZDF. 

Wie zuerst die "Bunte" berichtet hat, fordert der Anwalt von Schönbohm eine Geldentschädigung in Höhe von 100.000 Euro vom Mainzer Sender. Schönbohms Anwalt, Markus Hennig, sagt gegenüber dem Magazin unter anderem, dass das ZDF durch die Sendung "die Reputation und die tadellose Karriere eines verdienten Staatsdieners zerstört" habe. In einem Schreiben an das ZDF ist die Rede von einer "schweren Persönlichkeitsverletzung" und einer "der schmutzigsten Denunzierungen". Hennig bestätigt die Summe in Höhe von 100.000 Euro gegenüber DWDL.de, die mit einer Unterlassungserklärung verbunden ist, die das ZDF unterzeichnen soll. 

Wie unter anderem der "Spiegel" berichtet, zeigen sich Schönbohm und sein Anwalt in dem Schreiben an das ZDF bereit, auch eine geringere Summe zu akzeptieren. Über Verhandlungen über die Höhe der Schadensersatzsumme sei der Ex-BSI-Chef bereit. Das ZDF bestätigt die Aufforderung zur Unterlassungserklärung und die damit verbundene Forderung nach der Entschädigung in Höhe von 100.000 Euro auf Anfrage. Zahlen wollen die Mainzer das aber nicht. "Das ZDF hat die Forderungen heute zurückgewiesen", heißt es von einer Sendersprecherin gegenüber DWDL.de.