Es war das heißeste Branchen-Gerücht des Herbstes, doch die Beteiligten schwiegen eisern - bis jetzt. In einem LinkedIn-Posting hat Daniel Rosemann am Neujahrstag die Gründung einer gemeinsamen Produktionsfirma mit Stefan Raab angekündigt und damit entsprechende Gerüchte bestätigt, über die DWDL.de bereits im November berichtete.

Das Unternehmen hört auf den Namen Raab Entertainment und bedeutet für Raab und Rosemann gleichermaßen einen echten Neuanfang. Rosemann war bis zum Herbst Chef der beiden Privatsender ProSieben und Sat.1 und verließ die Sendergruppe damals nach 15 Jahren. Nur zwölf Stunden vor der Personalie aus Unterföhring war im Oktober bekannt geworden, dass auch Stefan Raab und Banijay bzw. Brainpool künftig getrennte Wege gehen. Zwei echte Paukenschläge für die Branche, die nun also den Startschuss für Raab Entertainment ermöglichen.

Auf bekannte und etablierte Erfolgsformate können Raab und Rosemann bei ihrem gemeinsamen Unterfangen nicht bauen, denn die Rechte an allen bisherigen TV-Ideen von Stefan Raab liegen inzwischen bei Banijay. Tatsächlich konnte Raab nach seinem Rückzug aus dem Scheinwerferlicht vor nunmehr acht Jahren als Produzent vor allem mit seinen altbekannten Shows Erfolge feiern, jüngst auch bei RTL, wo inzwischen das "Turmspringen", "Blamieren oder kassieren" und "Schlag den Besten" beheimatet sind. Neuentdeckungen wie "Das Ding des Jahres", "FameMaker" oder "Täglich frisch geröstet" waren hingegen von eher kurzer Lebensdauer. 

Doch Daniel Rosemann gibt sich angriffslustig. "Wir haben viel vor und wollen mit einem großartigen Team und vielen Ideen ins neue Jahr starten", schrieb der Geschäftsführer der neuen Produktionsfirma nun auf LinkedIn. "Raab Entertainment produziert Bewegtbild-Inhalte für alle Sender, Plattformen und Kunden, wir sind kreativ und hands-on. Wir entwickeln Konzepte und Ideen, die einzigartig sind."

Auf der Karriere-Plattform sucht Rosemann außerdem bereits nach einem Executive Producer, der unter anderem mehrjährige Erfahrung, "Sorgfalt und Liebe zum Detail bei der kreativen Entwicklung von Konzepten und Sendungsinhalten" sowie ein "erfahrenes Auge für Projektbudgets" mitbringen soll. Letzteres dürfte in Zeiten knapper Kassen bei den Privatsendern ganz sicher kein unwichtiges Kriterium sein, wie Rosemann aus seiner Zeit in Unterföhring nur allzu gut weiß.

Raab selbst hat sich indes noch nicht zu seinen künftigen Plänen geäußert. Das jedoch ist angesichts seines seit Jahren dröhnenden Schweigens aber auch nicht weiter verwunderlich.