Am 1. Juli 2024 ist der Independence Day für über zwölf Millionen Kabel-Haushalte: Dann entfällt das "Nebenkostenprivileg", ab diesem Zeitpunkt darf der Kabelanschluss bei Mietern also nicht mehr über die Nebenkosten abgerechnet werden. Dann haben also diese Haushalte erstmals die Möglichkeit, sich ihren TV-Anbieter frei zu wählen - oder auch ganz auf den klassischen linearen Fernsehempfang zu verzichten. Die spannenden Fragen für die Branche sind nun: Wieviele machen davon Gebrauch, wieviele können die Kabelnetzbetreiber halten, welche Anbieter werden profitieren - und wieviele werden sich generell gegen lineares Fernsehen entscheiden?

Zumindest wenn man einer YouGov-Umfrage im Auftrag von Zattoo glaubt - das ja als einer der Kabel-Konkurrenten selbst auf Wechselwillige hofft - dann könnte es tatsächlich zu größeren Verschiebungen kommen. Fünf Prozent der Befragten, die betroffen sind, haben demnach bereits gewechselt, weitere 54 Prozent haben das vor, nur 20 Prozent verneinen einen Wechselwunsch. 21 Prozent gaben in der Umfrage an, es noch nicht zu wissen. Bei ähnlichen Erhebungen in den letzten Jahren lag der "Weiß nicht"-Anteil noch bei um die 40 Prozent, inzwischen haben sich also offenbar deutlich mehr Menschen mit dem Thema beschäftigt.

Nebenkostenprivileg Umfrage © Zattoo AG

Die Umfrage ist laut YouGov online durchgeführt worden, die Ergebnisse wurden für die Erlangung einer Bevölkerungsrepräsentativität gewichtet. Von den 1.081 Befragten fielen allerdings nur 193 in die Kategorie derer, die von der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs betroffen waren, darunter waren 114 die ihren Wechselwillen kundtaten. Die Aussagekraft, dass 29 Prozent von diesen angegeben haben, zu TV-Streaming/OTT wechseln zu wollen, 26 Prozent zu IPTV, 17 Prozent zum Satellit und 10 Prozent zu DVB-T ist also mit Vorsicht zu genießen, gibt aber gleichwohl ein interessantes Stimmungsbild ab.

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