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Schon in den zurückliegenden Wochen verdichteten sich die Zeichen, dass sich der TV-Werbemarkt langsam aber sicher erholen könnte. Die letzte positive Meldung kam von ProSiebenSat.1, das im letzten Quartal 2023 deutlich mehr Gewinn einfahren konnte als gedacht (DWDL.de berichtete). Nun hat der Marktforscher Nielsen die neuesten Zahlen zum Bruttowerbemarkt vorgelegt und die unterstützen die These, dass es für die Branche langsam wieder bergauf geht. 

So lagen die gesamten Bruttowerbeerlöse im Januar bei 2,39 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Zuwachs in Höhe von 6,8 Prozent. Den mit Abstand größten Anteil daran hatte mal wieder das Fernsehen, auf das 1,09 Milliarden Euro Bruttowerbespendings entfielen - hier ging es um 5,4 Prozent nach oben. Im Januar 2023 brach der TV-Werbemarkt spürbar ein und erholte sich erst im letzten Quartal spürbar. Nun gibt es die berechtigte Hoffnung bei den Vermarktern, dass 2024 ein besseres Jahr wird. 

Und auch für andere Mediengattungen lief es zum Start in das neue Jahr richtig gut: Die Zeitungen steigerten ihre Bruttowerbeeinnahmen sogar um 12,3 Prozent auf 447 Millionen Euro, Radio und Online legten um 9,8 und 4,4 Prozent zu. Das größte prozentuale Plus verzeichnete jedoch der Bereich Out of Home, wo es um satte 20,9 Prozent auf 184 Millionen Euro nach oben ging. Auch im langfristigen Vergleich war es für die Out-of-Home-Branche damit einer der besten Jahresstarts überhaupt. 

Trotz der guten Nachrichten gab es aber auch zwei Verlierer: Die Publikumszeitschriften erwischten mit 213 Millionen Euro Bruttoeinnahmen den schlechtesten Start in ein Jahr seit langer Zeit, im Vergleich zum Vorjahres-Januar ging es um 3,7 Prozent bergab. Das Kino verlor sogar 24,3 Prozent und stand zum Start ins Jahr 2024 bei rund 6 Millionen Euro Brutto-Werbeeinnahmen. Damit lag das Kino auch deutlich unter dem, was man vor der Corona-Pandemie im Januar meist erzielte. 

Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes.