ARD-Programmdirektor Volker Herres© ARD/WDR/Herby Sachs
ARD und ZDF haben eine positive Bilanz der gerade beendeten Olympischen Winterspiele gezogen. So verweist man bei der ARD auf die hohen Quoten und Reichweiten, die man trotz der vielen nächtlichen Übertragungen geholt habe. Online habe das Olympia-Angebot rund 25 Millionen Visits und 119 Millionen Page Impressions generiert. Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, sagt: "Die Übertragungen von den Olympischen Spielen in Pyeongchang im Ersten waren ein Riesenerfolg für uns. Dass so viele, insbesondere auch junge Zuschauerinnen und Zuschauer unsere Sendungen eingeschaltet haben, ist wirklich bemerkenswert und erfüllt uns - gerade vor dem Hintergrund der sehr knappen Vorbereitungszeit - mit großem Stolz. Darüber hinaus waren die Spiele in Pyeongchang auch sportlich eine besondere Zeit." Wolf-Dieter Jacobi, Programmdirektor des zuständigen MDR ergänzt: "Das ist das Modell der Zukunft." Er meint damit, dass die Öffentlich-Rechtlichen in diesem Jahr nur mit einem vergleichsweise kleinen Team in Südkorea vor Ort waren, der Rest wurde aus Deutschland heraus produziert. "Die Zusammenarbeit mit dem ZDF war ein Gewinn in jeder Hinsicht, vor allem im Sendezentrum in Leipzig haben wir viele Synergien genutzt."


ZDF-Chefredakteur Peter Frey© ZDF/Laurence Chaperon
Auch die Mainzer sind zufrieden mit den Olympischen Spielen, die in den vergangenen zwei Wochen durchgängig für Top-Quoten gesorgt haben. ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagt: "Das ZDF hat den Zuschauerinnen und Zuschauern die ganze Vielfalt der Olympischen Winterspiele geboten. Sowohl die Live-Übertragungen, das Olympia-Angebot auf den ZDF-Webseiten als auch der Schwerpunkt im 'heute-journal' sind sehr gut angenommen worden. ZDF und ARD haben Olympia für ein Massenpublikum zum Ereignis gemacht." Das ist auch als kleiner Seitenhieb auf Eurosport zu verstehen, das viele Wettkämpfe gemeinsam mit TLC übertrug, damit oft aber nur einen Bruchteil der Zuschauer von ARD und ZDF erreichte.

Geldscheine© Chobe / photocase.com
Der weltweite eSports-Markt wächst weiter. Im vergangenen Jahr wurden hier 655 Millionen US-Dollar umgesetzt, das hat nun eine Studie des Marktforschungsunternehmen Newzoo ergeben. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 33 Prozent. Und das Wachstum soll fortgesetzt werden: Für dieses Jahr ist ein weiterer Anstieg von 38 Prozent auf dann mehr als 900 Millionen US-Dollar prognostiziert. 2019 könnte dann die Grenze von einer Milliarde Umsatz fallen. Die für dieses Jahr erwarteten Erlöse aus Medienrechten liegen bei 130,4 Millionen Euro, das würde einem Anstieg von 72,1 Prozent entsprechen. Mit Sponsoring (291,7 Mio) und Werbung (141,1 Mio) verdient die eSports-Branche aber noch mehr Geld.

7Sports© ProSiebenSat.1
Apropos eSports: 7Sports, die Sport-Tochter von ProSiebenSat.1, hat ihre Kooperation mit der ESL, dem größten eSports-Unternehmen der Welt, verlängert. Die Zusammenarbeit läuft nun bis mindestens Ende 2019. Durch die Kooperation kann die "ran"-Redaktion auf professionell produzierte Inhalte zurückgreifen, um umfassend über die größten Turniere der ESL zu berichten. Das wöchentliche Magazin "ran eSports - Professional. Gaming. Magazine." startet nach der Winterpause am 28. Februar um kurz nach Mitternacht bei ProSieben Maxx. "Das Thema eSport hat für uns weiter an Relevanz gewonnen. Wir haben in diesem Jahr viel vor und freuen uns sehr, dass die erste Staffel des TV-Magazins ‚ran eSports' im vergangenen Jahr bereits so gut von den Zuschauern angenommen wurde. Dank der Kooperation mit der ESL haben wir hochwertigen Content, den wir über das ProSiebenSat.1-Netzwerk ausspielen können - vom Massenmedium TV bis hin zu digitalen Plattformen wie ran.de. Damit wollen wir das Thema weiter pushen", so Zeljko Karajica, CEO von 7Sports. 

Der DFB hat angekündigt, beim Pokalfinale künftig auf eine Halbzeitshow zu verzichten. Im vergangenen Jahr war Helene Fischer von den Fans im Stadion gnadenlos ausgepfiffen worden. Eine erneute Halbzeitshow wird es nicht geben. Zudem hat der DFB nun die Medienrechte für den Pokalwettbewerb für die Saisons 2019/20 bis 2021/22 ausgeschrieben. Bislang haben sich 16 interessierte Unternehmen registrieren lassen. Nun müssen die Interessenten bis Mitte März ein Angebot vorlegen. Bislang liegen die Rechte bei Sky und der ARD.

Foto: Photocase/derfabseUnd noch ein kurzer Blick ins Ausland, wo sich beIN Sports die Medienrechte der Serie A für die Region Middle East und North Africa gesichert hat. beIN Sports hält die Rechte ab der kommenden Saison 2018/19 und zahlt für das Paket laut der Zeitung "La Repubblica" rund 105 Millionen Euro. Der Vertrag läuft bis zum Ende der Saison 2020/21.

Sport in Zahlen

Olympia© ZDF/Jan-Timo Schraube
Die Olympischen Winterspiele sind beendet und haben dem ZDF am Sonntag noch einmal fantastische Quoten beschert. Über das Eishockey-Finale der Herren haben wir bereits an dieser Stelle berichtet. Aber auch der Massenstart der Skiläufer interessierte ab 8:40 Uhr knapp vier Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei tollen 37,9 Prozent. Die Schlussfeier sahen dann ab 12 Uhr 5,04 Millionen Zuschauer. Beim Gesamtpublikum wurden hier 29,8 Prozent Marktanteil gemessen, in der Zielgruppe waren 17,5 Prozent drin.

Eurosport Olympia© Discovery
Bei Eurosport und TLC erreichte die Schlussfeier noch einmal zusammengenommen 210.000 Menschen. Der Gesamt-Marktanteil lag bei 1,2 Prozent, bei den jüngeren Zuschauern waren es nur 0,9 Prozent. Die Primetime-Show "zwanzig18" verabschiedete sich am Sonntag mit enttäuschenden Werten. Nur 130.000 Menschen sahen die Show auf beiden Sendern. 0,4 bei allen und 0,5 Prozent Marktanteil waren die Folge. Bei Discovery wird man nun analysieren müssen, wo die Schwächen der Show lagen. DWDL.de hatte bereits vor wenigen Tagen ein Fazit gezogen.

Bundesliga© DFL
Mit den zwei Bundesliga-Spielen am Sonntag hat Sky gute Quoten eingefahren. 840.000 Menschen sahen sich am Nachmittag die Partie zwischen Leverkusen und Schalke an, das entsprach 4,5 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es sogar 6,1 Prozent. Das Spiel zwischen Leipzig und Köln sahen am Abend dann 850.000 Menschen. Mit 3,0 und 3,2 Prozent fielen die Marktanteile deutlich geringer aus, aber auch damit kann man bei Sky zufrieden sein.

Was noch zu sagen wäre…

"Ich hätte es begrüßt, wenn der Vorstand von Eintracht Frankfurt eingeräumt hätte, dass auch er dem lukrativen TV-Vertrag, der auch Montagsspiele enthält, zugestimmt hat."

DFB-Boss Reinhard Grindel in der "BamS" zu den Fan-Protesten beim ersten Montagsspiel der Saison.