Fernsehen© paulniestroj / photocase.com
Die Medienaufseher der Ofcom haben neue Regeln vorgeschlagen, um Teilnehmer von TV- und Radio-Shows besser zu schützen. Zuletzt nahmen sich gleich mehrere Kandidaten von Fernsehsendungen das Leben, daraufhin gab es Diskussionen, ob sich die Sender genügend um die Protagonisten kümmern. Die Ofcom hat nun vorgeschlagen, neue Regeln zum bestehenden "Broadcasting Code" hinzuzufügen. So soll in diesem Code künftig auch stehen, dass das Wohlergehen der Kandidaten "gebührend berücksichtigt" werden muss. Außerdem sollen die Teilnehmer durch ein Programm und dessen Ausstrahlung nicht vor ungerechtfertigte Probleme oder Ängste gestellt werden. Die Vorschläge erscheinen nun erst einmal nicht sonderlich konkret. Von der Ofcom aber heißt es: "Diese Regeln spiegeln die Tatsache wider, dass je nach teilnehmender Person, Programmformat und Art der Teilnahme sehr unterschiedliche Betreuungsformen und -niveaus angemessen sein können." Die Ofcom erwartet nun Feedback von Sendern, Produzenten, Psychologen und TV-Show-Kandidaten selbst. Erst dann werden die Regeln finalisiert und auch wirksam. 

RT© RT
Die Ofcom hat zudem mit einer weiteren Entscheidung für viele Schlagzeilen gesorgt. Die Medienaufseher haben den russischen Staatssender RT zu einer Strafzahlung in Höhe von 200.000 Pfund verdonnert, das entspricht fast 220.000 Euro. Als Grund nennt die Ofcom "schwerwiegende Verstöße" gegen die Broadcasting-Regeln. Die Medienaufseher untersuchten bereits seit Ende 2018 einen Fall, bei dem RT gegen das Gebot der Überparteilichkeit verstoßen haben soll (DWDL.de berichtete). Das Ergebnis: Zwischen dem 17. März und 26. April 2018 hat RT in sieben Formaten keine angemessene Unparteilichkeit bewahrt.  In den beanstandeten Sendungen ging es unter anderem um Berichte über die Giftgasanschläge auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter, dieser Fall hatte für politische Verwerfungen zwischen Großbritannien und Russland gesorgt. Auch der Syrienkonflikt war demnach Thema in den Sendungen. Darüber hinaus muss der Sender die Entscheidung der Ofcom seinen Zuschauern mitteilen - wann und in welcher Form das passiert, entscheidet ebenfalls die Medienaufsicht. Nach dem genannten Zeitraum soll es zu keinen weiteren Verstößen gekommen sein. RT bezeichnet die Entscheidung der Ofcom als "empörend" und kritisiert, dass die Behörde ein laufendes Gerichtsverfahren zu diesem Fall nicht abgewartet habe. Dieses Verfahren will die Ofcom aber abwarten, bis man die Sanktionen durchsetzt. 

Kinder vor Fernseher© sör alex / photocase.com
Die jungen Menschen in Großbritannien schauen fast keine Nachrichten im Fernsehen mehr. Zuschauer im Alter zwischen 16 und 24 Jahren würden laut dem "News consumption report" der Ofcom täglich nur zwei Minuten TV-News schauen. Bei den Zuschauern ab 65 Jahre sind es täglich 33 Minuten. Getrieben sei der Rückgang vor allem durch die Tatsache, dass junge Menschen inzwischen lieber auf Streamingdienste zurückgreifen, um die Inhalte dort ohne zeitliche Einschränkung zu sehen. Wie der "Guardian" nun schreibt, könnte das auch Auswirkungen auf die Politik haben. Die Parteien nutzen vor allem die 22-Uhr-Nachrichten der BBC, um Botschaften zu transportieren. Schaut nun eine ganze Generation nicht mehr zu, müsste man sich Alternativen überlegen. Die beliebteste Newsquelle auf der Insel ist und bleibt die BBC, dahinter folgt mit ITV ein weiterer TV-Sender. Auf Rang drei steht mit Facebook allerdings schon keine traditionelle Medienmarke, sondern ein Social-Media-Unternehmen, das gar keine eigenen Inhalte produziert. 

BBC© BBC
Die BBC hat eine Reihe von neuen Format angekündigt, mit denen man das Morgenprogramm stärken will. So zeigt man bald unter anderem die Wochenserie "For Love or Money", in der Schauspielerin Kym Marsh und BBC-News-Reporter Ashley John-Baptiste dem Phänomen der Romance-Scammern auf den Grund gehen. In der zehnteiligen Reihe "Night Force" geht es um Menschen, die nachts arbeiten und bei "Call That Hard Work" beschäftigt man sich mit Menschen in unterschiedlichen Berufen, die gemeinsam herausfinden wollen, wer den härtesten Job hat. Daytime-Chefin Carla-Maria Lawson sagt, die Zuschauer würden Formate schätzen, die das zeitgenössische Großbritannien widerspiegeln. Die neuen Formate würden das bestehende Angebot daher gut ergänzen. 

ITV ab 2013© ITV
ITV hat unter dem Titel "Invisible" ein Spionage-Drama in Auftrag gegeben. In der neuen Reihe sollen Jason Watkins ("The Crown") und Tala Gouveia ("Cold Feet") in den Hauptrollen zu sehen sein, die Produktion übernimmt Mammoth Screen, eine Tochter von ITV Studios. Die Dreharbeiten für zunächst zwei Folgen in Spielfilmlänge sollen im August beginnen. Inhaltlich geht es um einen ambitionierten Detective Chief Inspector, der mit einem schüchternen Kollegen zusammenarbeitet. Während einer von ihnen Karriere machen will, sind dem anderen solche Gedanken fremd. 

Love Island© ITV
Die aktuelle Staffel von "Love Island" ist nach rund acht Wochen beendet - und ITV2 hat während dieser Zeit richtig gute Quoten eingefahren. Das Finale sahen sich im Schnitt 3,63 Millionen Menschen an, das ist eine tolle Reichweite für den Sender. Und das sind nur die Zuschauer, die durch die Overnight-Ratings ausgewiesen wurden. Durch die zeitversetzte Nutzung dürften noch deutlich mehr hinzukommen. Der Marktanteil bei Zuschauern zwischen 16 und 24 Jahren lag bei unglaublichen 67 Prozent, insgesamt wurden 21,4 Prozent gemessen. In der nun zu Ende gegangenen fünften Staffel durchbrach "Love Island" erstmals die Marke von sechs Millionen Zuschauern, im Schnitt waren deutlich mehr als fünf Millionen Menschen mit dabei. Hier sind aber auch die Zuschauer mit eingerechnet, die das Format zeitversetzt im TV oder über den PC und mobile Endgeräte geschaut haben. Zuletzt hatte ITV angekündigt, künftig zwei Staffeln pro Jahr zur produzieren (DWDL.de berichtete).