Tim Davie © BBC Tim Davie
Seit dem 1. September hat die BBC mit Tim Davie einen neuen Generaldirektor. Der neue Chef erklärte als erstes gegenüber den Mitarbeitern, das Unternehmen müsse alle Teile des Landes repräsentieren. Aus der Regierung kam zuletzt immer wieder Kritik, die BBC sei zu sehr auf London fokussiert und verfolge eine linksliberale Ausrichtung, mit der die meisten Briten nichts anfangen könnten. Seine ersten großen Ankündigungen will Davie Ende dieser Woche machen. 

BBC © BBC
Der "Daily Telegraph" berichtete am Wochenende, Davie würde überlegen, "linke" Comedyshows abzusetzen. Konkret geht es um Formate, in denen Witze über Tories, Donald Trump und den Brexit gemacht werden. Der neue Chef ist laut dem Bericht der Meinung, dass der Comedy-Output nicht ausgewogen ist. Das sorgte teilweise für Empörung - obwohl es sich dabei zunächst einmal nur um Gerüchte handelt. Fest steht: Davie steht unter einem gewaltigen Druck der Regierung, die die BBC reformieren will - sowohl inhaltlich als auch in der finanziellen Aufstellung. Als Reaktion auf den "Daily Telegraph"-Artikel recherchierte der "Guardian" bei Personen im Umfeld der BBC-Comedy und berichtete, dass man sich immer wieder nach konservativen Comedians umsehe - diese meist aber nicht witzig genug seien. "Intern wurden wir gebeten, für mehr Ausgewogenheit in unseren Shows zu sorgen. Wir sind ständig auf der Suche, aber es gibt nicht viele Leute, die diese Ansichten in der Comedy-Szene vertreten", zitiert die Zeitung einen Insider. 

Love Island © ITV
In Deutschland ist die Anzahl an Reality-Formaten in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Und auch ITVs TV-Chef Kevin Lygo hat die Produzenten auf dem Edinburgh TV Festival nun noch einmal dazu aufgefordert, mehr Reality- und Unterhaltungsshows zu liefern. Lygo nennt "Love Island" als positives Beispiel, das Format ist für den Sender ein großer Hit, muss wegen Corona inzwischen aber pausieren. "Wir müssen diese großartigen Shows machen, die durchstechen und den Zuschauern das Gefühl geben: ‘Das muss ich sehen!’. Derzeit können die Streamer das nicht leisten. Es ist also ein Wettbewerbsvorteil, den wir haben und wir werden mehr solcher Shows machen."


Channel 4 © Channel 4
Bereits in der vergangenen Woche hatten wir an dieser Stelle berichtet, dass Channel 4 eine Reihe von neuen Formaten angekündigt hat, darunter auch fiktionale Produktionen. Mit "Screw" hat man nun außerdem eine neue, sechsteilige Gefängnis-Serie in Aussicht gestellt. Produziert wird diese von STV Studios, inhaltlich geht es um das oft düster witzige Leben von Gefängnisbeamten. Autor Rob Williams sagt: "Das Gefängnis und diejenigen, die dort leben und arbeiten, haben so viel mehr zu bieten als Elend und Gewalt - und ich bin unglaublich stolz darauf, mit STV und Channel 4 zusammenzuarbeiten, um dies in ‘Screw’ zu zeigen." 

Im A Celebrity Get Me Out Of Here © ITV
Bereits vor rund einem Monat wurde bekannt, dass ITV die kommende Staffel von "I’m A Celebrity… Get Me Out of Here!" corona-bedingt nach Großbritannien verlegt. Nun hat der Sender auch bestätigt, wo genau die neue Location sein wird. Gedreht wird die 2020er Staffel der Show in Gwrych Castle in Wales. Anders als in der Vergangenheit wird es keinen König oder Königin des Dschungels, sondern einen König oder Königin des Schlosses geben. Unklar ist unterdessen weiterhin, ob RTL den Briten nach Wales folgt oder Anfang 2021 erneut in Australien dreht. 

Fox News © FNC
Wie die britische Tageszeitung "Guardian" berichtet, gibt es derzeit von zwei Stellen Bestrebungen, einen neuen Nachrichtensender im Geiste von Fox News in Großbritannien zu starten. Eine dieser Gruppen verspricht demnach einen Kanal, der sich deutlich von den anderen Sendern im Markt unterscheiden soll. Die Betreiber bezeichnen die BBC als "Schande" und haben von der Ofcom auch bereits eine Lizenz zur Ausstrahlung unter dem Namen GB News erhalten. Hinter GB News steht All Perspectives, ein Unternehmen, das mit US-Milliardär John Malone, Chef von Liberty Global, in Verbindung steht. Der ehemalige Fox-News-Manager David Rhodes arbeitet laut "Guardian" an einem ähnlichen Projekt, wobei nicht klar ist, ob das ein klassischer TV-Sender oder ein Online-Only-Projekt werden soll. 

The Great British Bake Off © Love Productions
Channel 4 hat einen neuen Sponsor für die diesjährige Staffel seiner Backshow "The Great British Bake Off" gefunden und es ist der Discounter Aldi. Die Partnerschaft umfasst die elfte Staffel des Formats sowie die Formate "Bake Off: An Extra Slice" und "Junior Bake Off". Sean McGinty, Marketing Director von Aldi UK, sagt: "’The Great British Bake Off’ ist der perfekte Partner für Aldi. Die Wohlfühl-Show spricht alle Altersgruppen an und untermauert Aldis hochwertige Positionierung und seinen unbeschwerten Ton. Wir freuen uns darauf, mit einigen der besten Amateurbäckern Großbritanniens Kreativität und Innovation in der Küche zu feiern!" Die Backshow gehört zu den größten Hits im britischen Fernsehen, die letzte Staffel kam im Schnitt auf neun Millionen Zuschauer.