Geldscheine © Chobe / photocase.com
Die britische Regierung hat den 680 Millionen Pfund schweren Ausfallfonds für die Film- und TV-Branche nun noch einmal um sechs Monate bis Mitte 2022 verlängert - es wird wohl das letzte Mal gewesen sein. Produzentinnen und Produzenten erhalten bis zu 20 Prozent der Produktionskosten, wenn die Arbeiten an den Formaten wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden müssen. Bis zu 70 Prozent gibt es bei einem Abbruch. In Anspruch genommen wurde der Topf unter anderem schon von Macherinnen und Machern von Serien wie "Peaky Blinders" und "Midsomer Murders". Nach Angaben des britischen Ministeriums für Digitales, Kultur, Medien und Sport hat der Ausfallfonds bislang 835 Produktionen geholfen, mehr als 70.000 Arbeitsplätze und Produktionsausgaben in Höhe von 2,2 Milliarden Pfund gesichert.

Vigil © BBC
In der vergangenen Woche haben wir an dieser Stelle über die starken Quoten des Serienfinals von "Vigil" berichtet. Nun liefen die endgültigen Quoten für die erste Folge der Staffel vor - und die sind durchaus ein Zeichen. Nach 30 Tagen wird für die Episode nach Angaben der BBC eine Reichweite von 13,4 Millionen ausgewiesen - das ist die höchste Zuschauerzahl für eine neue Dramaserie seit "Bodyguard" im Jahr 2018. Auf der Webseite der Quotenmesser der BARB liegt die Reichweite nach 28 Tagen bei 12,75 Millionen. In den Overnight-Ratings kam die Serie auf durchschnittlich 5,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer - in den Tagen und Wochen nach der Erstausstrahlung sammelten die Folgen dann noch viele weitere ein. 

David Tennant © IMAGO / PA Images David Tennant
ITV und die Nordic Entertainment Group (NENT Group) tun sich für ein Miniserie zusammen, in dem es um den Todesfall von Alexander Litvinenko geht. Der ehemalige russische Nachrichtendienstler lief 2003 über und agierte seither als Informant für den britischen Auslandsgeheimdienstes MI6. 2006 wurde er vergiftet und verstarb. ITV und NENT lassen nun vier Folgen produzieren, in denen es um den aufsehenerregenden Fall geht. Im Mittelpunkt steht Litvinenkos Witwe Marina, gespielt von Margarita Levieva ("The Blacklist"). Die Hauptrolle des Alexander Litvinenko spielt der aus "Doctor Who" oder auch "Jessica Jones" bekannte David Tennant. Das Drehbuch stammt von George Kay, der zuletzt auch die Netflix-Serie "Lupin" schrieb. An der Produktion beteiligt sind nach Angaben von ITV auch einige "Schlüsselpersonen", die damals an den Untersuchungen beteiligt waren. In den Märkten von NENT (Nordic, Baltic, Polen und Niederlande) wird "Litvinenko" beim Streamingdienst des Unternehmens, Viaplay zu sehen sein. 

Boris Johnson © Screenshot ITV
Boris Johnson hat sich zuletzt überraschend wohlwollend in Bezug auf die BBC geäußert. So erklärte der Premierminister, der Sender sei eine "großartige nationale Institution" und er glaube, dass es die BBC "noch lange" geben wird. Für Johnsons neue Medienministerin Nadine Dorries ist das eine Ohrfeige. Sie hatte kurz zuvor erklärt, sie könne nicht sagen, ob es das Unternehmen in zehn Jahren noch geben würde. "Man kann nicht in die Zukunft blicken. Es ist ein sehr wettbewerbsorientiertes Umfeld", so Dorries. Die Medienministerin erklärte auch, die BBC sei eine von Voreingenommenheit zerrissene Institution. Arbeiten würden dort Leute, "deren Eltern schon dort beschäftigt waren". 

Sky © Sky
Nach nur sechs Monaten im Amt verlässt Tim Pearson Sky schon wieder, er war seit März Managing Director bei der Vermarktungstochter Sky Media. Wie verschiedene Medien berichten, soll Pearson gekündigt haben. Das Unternehmen hat sich bislang noch nicht zur Personalie geäußert. Vor seiner Zeit bei Sky war Pearson CEO der OMD Group UK und davor leitete er schon das Tochterunternehmen Manning Gottlieb OMD. 

Ofcom © Ofcom
Unter der Überschrift "Broadcasters facing diverse talent drain" hat die Ofcom einen Bericht über die Vielfalt bei britischen TV-Sendern berichtet. Und ähnlich wie in Deutschland sieht es in Sachen Diversity in Großbritannien nicht gerade gut aus. Laut der Ofcom verlassen Frauen die Branche häufig und der Anteil an Menschen mit Behinderungen in der TV-Industrie wird in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich sinken. Grundsätzlich würden Minderheiten in den Unternehmen sichtbarer werden, vor allem aber auf Führungsebene gebe es noch viel Nachholbedarf. Die Medienaufsichtsbehörde forderte die Branche daher nun dazu auf, sich dem Thema Diversity zu verschreiben. Den kompletten Ofcom-Bericht gibt’s hier

BBC Studios © BBC Studios
BBC Studios hat unter dem Titel "I Like The Way U Move" eine neue Unterhaltungsshow angekündigt, die man auf der kommenden MIPCOM erstmals auch einem internationalem Publikum vorstellen will. Die Show ist eine Mischung aus Tanz- und Kuppelformat. Fünf professionelle Tänzer werden mit fünf Anfängerinnen und Anfängern zusammengebracht. Sie leben nicht nur zusammen, sondern müssen auch intime Tanze innerhalb von 48 Stunden einstudieren. In jeder Folge werden die Paare vom Moderator, einem Experten und einem Gast beim "Dance Off" beurteilt. Das Paar mit der geringsten Verbindung scheidet aus. Die erste Staffel des Formats soll demnächst bei BBC One zu sehen sein. 

Channel 4 © Channel 4
Ende September war Channel 4 wegen eines Feueralarms in einem Sendezentrums von Red Bee Media mehrere Stunden lang off Air. Inzwischen ist man längst wieder auf Sendung, doch es gibt nach wie vor Probleme, von denen Zuschauerinnen und Zuschauer berichten. So schwankt die Ton- und Videoqualität bei Channel 4 regelmäßig, sowohl beim Programm als auch bei der Werbung. Beim VoD-Dienst All4 sind Funktionen wie Audiodeskription, Untertitel und Gebärdensprache außerdem nicht verfügbar. Woran das liegt, ist offenbar nicht klar. "Wir möchten uns für alle Probleme entschuldigen, die beim Ansehen Ihrer Lieblingssendungen möglicherweise immer noch auftreten", heißt es vom Sender. Man tue alles, um "so schnell wie möglich zu einem normalen Dienst zurückzukehren".

IMDb TV © IMDb TV
Amazon hat seinen werbebasierten Streamingdienst IMDb TV jetzt auch in Großbritannien gestartet, vor rund zweieinhalb Jahren war die Plattform in den USA gelauncht worden. Auf der Plattform gibt es Eigenproduktionen wie "Luke Bryan: My Dirt Road Diary", "Moment of Truth" und "Top Class: The Life and Times of the Sierra Canyon Trailblazers" zu sehen, hinzu kommen diverse zugekaufte Filme und Serien, darunter "Pulp Fiction", "Anger Management" oder auch "Community" und "2 Broke Girls". Der Start in Großbritannien sei ein "wichtiger Schritt" bei der Mission, den Kundinnen und Kunden gute Inhalte kostenlos zur Verfügung zu stellen, heißt es von den Köpfen hinter dem Streamingdienst.