The Middle© Warner Bros.
In Deutschland hat "The Middle" nie den großen Durchbruch geschafft, in den USA war es für ABC aber über viele Jahre ein verlässlicher Anker seines Sitcom-Programms. Während es zunächst neben "Modern Family" lange feste Stütze des Mittwochabends war, diente es in der vergangenen Saison als Anker für einen zweiten Comedy-Abend am Dienstag. Doch nun nähert sich das Ende: ABC hat angekündigt, dass die kommende neunte Staffel zugleich die letzte sein wird. ABC hat in den letzten Jahren sein Comedy-Lineup deutlich ausgebaut und diverse neue Sitcoms erfolgreich an den Start gebracht. Dass "The Middle" nun endet, hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, dass es nicht von Disney/ABC selbst produziert wird, sondern von Warner.

Will & Grace© Universal Television
Was tun, wenn eine Serie mit einem Zeitsprung von rund zwei Jahrzehnten endet, die ursprüngliche Konstellation der Protagonisten dadurch gesprengt wird, ein Reboot allerdings bevor steht? Ganz einfach: man klammert das Finale aus und tut so, als habe dieses nie stattgefunden. Im Falle von "Will & Grace" endete die Serie vor mehr als zehn Jahren bei NBC mit einem zweiteiligen Serienfinale. Will Truman (Eric McCormack) und Grace Adler (Debra Messing) waren beide verheiratet - Will hatte einen Sohn namens Ben und Grace eine Tochter namens Laila. Will und Grace selbst hatten sich entzweit, treffen sich aber durch ihre Kinder im Collegealter, die später dann heiraten, wieder. Die Serienmacher haben sich dazu entschieden, dass dies keine Grundlage für die Neuauflage sein kann und setzen daher darauf, wieder das origniäre Beziehungsleben von Will und Grace zu fokussieren - ohne elterlichen Aspekt. Wenn am 28. September das Vierer-Gespann mit Will, Grace, Jack und Karen wieder bei NBC on air gehen wird, ist zudem später Schluss. Ursprünglich wurden zwölf Folgen geordert. Diese wurde um vier auf 16 hoch gestuft. Doch damit nicht genug, denn noch vor der Ausstrahlung der Neuauflage wurde nun bereits eine zweite, 13 Folgen umfassende Staffel auf den Bestellzettel geschrieben. Nach elfjähriger Abstinenz sind zwei Staffeln also gesichert.

Kevin can wait© CBS
Wenn die Kevin-James-Serie "Kevin Can Wait" im September mit der zweiten Staffel zurückkehrt, dann wird sie sich deutlich von dem unterscheiden, was man in Staffel 1 gesehen hat. Bekanntlich muss die bisherige weibliche Hauptdarstellerin Erinn Hayes, die bislang die Frau von Kevin gespielt hat, die Serie verlassen, stattdessen kehrt Leah Remini zurück - somit ist also das alte "King of Queens"-Paar wieder vereint. Nun haben die Verantwortlichen erklärt, wie sie diesen Wechsel bewerkstelligen wollen. Die von Hayes dargestellte Donna Gable stirbt den Serientod. Da man diesen Tod nicht in witziger Weise erzählen könne und man die Hauptfigur Kevin Gable auch nicht lange Zeit in Trauer zeigen will, greift man zum Mittel des Zeitsprungs und setzt erst mehrere Jahre nach der ersten Staffel ein. Unterdessen hat CBS beteuert, dass der Wechsel von Heyes zu Remini nicht von langer Hand geplant war: Leah Reminis Auftritt im Staffelfinale sei kein Testlauf gewesen, sondern eigentlich als kurzer Gastauftritt geplant worden. Aber dann habe man gesehen, wie gut die Chemie zwischen dem ehemaligen "King-of-Queens"-Duo funktionert habe, sodass man gewissermaßen kaum anders konnte als die beiden dauerhaft gemeinsam zurück auf den Bildschirm zu bringen. 

UnREAL© Lifetime
Erst kürzlich kommunizierte der Sender Lifetime, dass sich die Satire "UnREAL" für die in den Startlöchern stehende Staffel noch gedulden muss. Eigentlich liefen die beiden bislang ausgestrahlten Staffeln immer im Sommer. Die dritte wird dahingegen erst im Frühling 2018 über den Schirm laufen. Das hielt den Sender jedoch nicht davon ab, nun eine vierte Staffel über die Geschichten hinter den Kulissen einer Dating-Show zu bestellen. Außerdem verlängert hat Lifetime "Mary Kills People". Die Serie über eine Ärztin, die nebenbei Sterbehilfe praktiziert, erhält eine zweite Staffel. Auch zwei andere Rookies dürfen sich über eine Verlängerung freuen. Netflix schickt "Anne With an E", eine Adaption des Romans "Anne of Green Gables" (in Deutschland "Anne auf Green Gables") in eine zweite Runde. Im Zentrum steht Waisenmädchen Anne, das Ende des 19. Jahrhunderts auf einen Bauernhof geschickt wird und dort mit einem gewöhnungsbedürftigen Geschwisterpaar leben muss. Bei Freeform wird unterdessen der rasante Aufstieg der College-Studentin Paige zum Filmstar weiter verfolgt: "Famous in Love" erhält ebenfalls eine Fortsetzung mit einer zweiten Staffel. In der Zählung weiter ist die Serie "The Good Witch" beim Hallmark Channel. Bestellt hat der Sender nun eine vierte Staffel über das Mutter-Tochter-Hexen-Paar, das primär gutes mit seinen Kräften anstellen will.

The Originals© Warner Bros. Entertainment
"Vampire Diaries" endete im vergangenen Frühjahr, 2018 schlägt das letzte Stündchen für den Ableger "The Originals" - doch womöglich hat das Vampir-Franchise doch noch eine Zukunft. Derzeit gibt es bei The CW nämlich Überlegungen für ein "Originals"-Spinoff, das Hope Mikaelson, die Tochter von Niklaus Mikaelson und Hayley Marshall-Kenner in den Mittelpunkt stellen soll. Derzeit würden sich die Gespräche abe rnoch in einem frühen Stadium befinden. Sehr viel konkreter ist da schon das "Black-ish"-Spinoff bei Freeform, das nun nochmal einen neuen Namen bekommen hat: Statt "college-ish" wird es "grown-ish" heißen. In der dreizehn Folgen umfassenden Premierenstaffel verlässt die älteste Tochter der Familie Johnson, Zoey (Yara Shahidi), das elterliche Nest, um aufs College zu gehen. Bestätigt wurden nun auch drei weitere Cast-Mitglieder: Chris Parnell ("Saturday Night Live"), Emily Arlook ("The Good Place") und Trevor Jackson ("American Crime"). Parnell und Jackson werden die Rollen übernehmen, die sie schon im Backdoor-Pilot im Rahmen von "Black-ish" dargestellt haben, Arlook ersetzt Mallory Sparks.

Amazon Video© Amazon
Die Themen Sklaverei und "Alt-History" - also die Frage: Was wäre wenn in der Vergangenheit Dinge anders verlaufen wären - liegen offenbar derzeit in der Luft. Nachdem HBO mit "Confederate" schon eine solche Serie angekündigt hat, arbeitet man nun auch bei Amazon an einem Projekt. Während sich in der HBO-Serie die Südstaaten der USA von der Union der Nordstaaten getrennt und die Sklaverei bis heute erhalten haben, geht es in "Black America" darum, dass die Sklaverei vor 150 Jahren abgeschafft wurde und die Afro-Amerikaner als Reparation die Staaten Louisiana, Mississippi und Alabama übereignet bekommen, um dort ihre eigenen Vorstellungen eines Staates umzusetzen. Die Beziehungen zwischen New Colonia und den USA sind aber kompliziert und von vielen Auseinandersetzungen geprägt. Kreativer Kopf hinter der Serie ist Will Packer.

Power© AXN
Die Serie "Power" von und mit 50 Cent ist für Starz aktuell der größte Quotenhit - da sollte man es sich mit seinem Star eigentlich besser nicht verscherzen. Doch der ließ am Montag via Instagram erstmal seinem Frust über den Sender freien Lauf. In der letzten Episode am Sonntag starben zwei wichtige Charaktere der Sendung - und das hätte man gerne in einer Doppelfolge erzählt, wie 50 Cent auch Starz klargemacht habe. Doch dort habe man eine Aufstockung der Staffel um die Zusatz-Episode abgelehnt - was nun dazu geführt habe, dass man die Story kürzen und sehr gedrängt in einer Folge erzählen musste. 50 Cent drohte jedenfalls damit, dass man sich auch einen anderen Sender suchen könne. Unterdessen hat Starz zwei andere Projekte angeschoben: Zum Einen hat man sich in einem Bieterwettbewerb durchgesetzt und die Rechte für die Verfilmung des Bestsellers "Sweetbitter" von Stephanie Danler erworben. Die Produktionsfirma von Brad Pitt soll daraus nun eine halbstündige Dramaserie entwickeln. Schon weiter ist man da bei der Thriller-Serie "The Rook" von "Twilight"-Autorin Stephenie Meyer: Hier gab's schon grünes Licht für die erste Staffel. Hier ist auch Liberty Global mit an Bord - mehr zur Serie in einem eigenen Artikel.

CBS All Access© CBS
Kräftig aufgestockt wird beim zu CBS gehörenden SVOD-Dienst und Live-Streaming-Service CBS All Access. Nachdem "The Good Fight", das Spin-Off zu "The Good Wife", eine zweite Staffel zugesprochen bekam und "Star Trek: Discovery" nach längeren Querelen ein Startdatum erhielt, stoßen drei neue Eigengewächse zum Portfolio hinzu. Mit von der Partie ist dabei auch die erste Comedy-Serie namens "No Activity", hinter der Will Ferrell steht. Ziel ist es dabei, durchschnittliche und banale Charaktere ins Zentrum zu rücken. Mit von der Partie sind dabei beispielsweise zwei durchschnittliche Polizisten, die viel zu viel Zeit zusammen im Dienstwagen verbracht haben. Die spannende und gefährliche Kreuzung zwischen Genie und Wahnsinn, oder Wissenschaft und Science-Fiction, geht Schöpfer Mark Heyman ("Black Swan") in der Drama-Serie "Strange Angel" auf den Grund. Konkret folgt die unter anderem von Ridley Scott ("Alien") produzierte Serie der Person Jack Parsons im Jahr 1940 in Los Angeles. Dieser ist tagsüber ein brillanter Wissenschaftler im Bereich zur Entwicklung der Raumfahrt - nachts ein Anhänger von okkulten Ritualen. Das Trio komplettiert "$1". Angesetzt wird nach einer Rezession, wo eine Ein-Dollar-Note eine andere Bedeutung hat. Diese wechselt die Hände und verbindet dabei eine Gruppe von Charakteren, die eine Mordserie zu verantworten hat.

AMC© AMC
Kulturell dominierende erste-Welt-Themen wie Abnehmen, Körperkult, Schönheitsbehandlungen und die damit zusammenhängende Partnersuche sollen in der von AMC bestellten Serie "Dietland" einem kritisch-satirischen Blick unterzogen werden. Geordert hat der Sender zehn Folgen von "Mad Men"-Mitproduzentin Marti Noxon, die 2018 über den Schirm laufen sollen. In der Entwicklung befinden sich zudem momentan acht weitere Projekte. Beim zu AMC gehörenden Streamingdienst Sundance Now stößt eine Comedy-Serie dazu, bei der es um die Rettung eines Familienbetriebs geht. "Back" folgt Stephen, der in die Fußstapfen seines kürzlich verstorbenen Vaters treten will, dabei aber durch die unerwartete Rückkehr seines Pflegebruders immer wieder gehindert, oder zumindest gestört wird. Die sechs Folgen werden im Herbst bei Sundance Now zu sehen sein, 2018 dann bei SundanceTV. Außerdem gab es Starttermine für zwei weitere Serien: für "Riviera" mit Julia Stiles ist es am 14. September so weit und "Rillington Place" erblickt die Streamingdienst-Welt von Sundance Now am 9. November.

MTV Logo© MTV
"Total Request Live" oder kurz "TRL" war viele Jahre eine feste Institution im Programm von MTV. In den USA lief die Show zwischen 1998 und 2008 und machte Carson Daly berühmt, die deutsche Version wurde von 2003 bis 2009 produziert. Nun wird das Format in den USA wiederbelebt. Am 2. Oktober wird die Show, die einen Mix aus Musikvideos und prominenten Talkgästen bietet zum ersten Mal auf Sendung gehen. MTV nutzt dazu sein Studio am Times Square, das auf über 800 Quadratmeter vergrößert wurde, um mehr Platz für Publikum und weitere Produktionen zu bieten. MTV hat begonnen, seinen Fokus wieder mehr auf Live-Programm zu legen um damit das Absinken der Marktanteile zu verhindern.

NFL© NFL
Wer in den USA schonmal Broadcast-Fernsehen verfolgt hat, der dürfte ziemlich schnell ziemlich genervt gewesen sein von den noch deutlich häufigeren Werbeunterbrechungen als hierzulande. Aber angesichts erodierender Zuschauerzahlen tut sich etwas. Fox etwa experimentiert nun mit den von Youtube bekannten 6-Sekunden-Spots. Die haben sich dort als lang genug erwiesen, um eine Botschaft rüberzubringen, aber kurz genug, um nicht zu nerven. Fox hat das Format bei sich nun nicht nur online eingeführt, sondern experimentiert damit während der "Teen Choice Awards" auch im TV. Und die NFL macht ihre Ankündigung war, bei Football-Übertragungen die Unterbrechungen deutlich zu reduzieren. Künftig gibt es nu rnoch vier pro Quarter, im Vergleich zu bislang fünf bis sechs. So will man für einen besseren Spielfluss sorgen.

US-Quoten-Update

Discovery Channel© Discovery Channel - Turner
Mit seinem Special "Phelps vs. Shark" hat sich Discovery in den USA heftige Kritik eingebrockt: Auch wenn man sich offiziell keiner Schuld bewusst zeigt, spielte man natürlich mit dem Versprechen, dass Michael Phelps gegen einen echten Hai im Wettkampf anschwimmen würde - letztlich wurde der Hai aber nur per CGI-Technik eingeblendet. Die PR-Taktik war fragwürdig - doch sie ist aufgegangen. Im Schnitt sahen fünf Millionen Zuschauer die Sendung, in der Zielgruppe war es die meistgesehene Sendung, die jemals in einer "Shark Week" von Discovery zu sehen war. Gleichzeitig haben so viele wie noch nie "Discovery Go" genutzt - egal ob live oder auf Abruf - um "Phelps vs. Shark" zu sehen. Ob man dafür ein Stück weit seinen guten Ruf aufs Spiel setzen musste, steht auf einem anderen Blatt (bzw. im hier verlinkten Artikel).