Auch wenn durch die Zeitverschiebung die Übertragung der Olympischen Spiele bei ARD und ZDF nur von nachtschlafender Zeit bis in den Nachmittag zu sehen sind und die Primetime somit weitgehend unangetastet bleibt, hinterlassen sie im Quotengefüge natürlich deutliche Spuren. Während ARD und ZDF punkten können, hat es die Konkurrenz schwer - doch es trifft längst nicht alle gleich.
Besonders unter Druck steht Dauermarktführer RTL. Im August liegt der Kölner Sender bislang bei einem durchschnittlichen Marktanteil von 13,8 Prozent - sattte 1,6 Prozentpunkte unter dem ohnehin recht mauen Jahresschnitt. Doch auch der ProSieben-Marktanteil fällt mit 10,6 Prozent im Olympia-Monat bislang um 1,1 Prozentpunkte geringer aus als im Schnitt in diesem Jahr bislang. Sat.1 liegt mit 10,2 Prozent Marktanteil einen halben Prozentpunkt unter dem eigenen Sender-Jahresschnitt.
Während die großen Privatsender die Olympischen Spiele also schmerzlich zu spüren bekommen, halten sich die Privatsender der zweiten Generation wacker. Bei RTL II etwa dürfte man mit der eigenen Performance sehr zufrieden sein. 6,3 Prozent beträgt der Marktanteil bislang im August, damit scheinen die Olympischen Spiele kaum negativen Auswirkungen zu haben, liegt der Sender doch im August exakt auf Jahresschnitt.
Programmdirektor Axel Kühn hat dafür auch eine einfach Erklärung: "Sieht man sich die Zuschauerstruktur der Olympischen Spiele an, so wird schnell klar, dass die Zuschauer überdurchschnittlich alt sind. Entsprechend erwischt es die großen Sender mit ihrem breit aufgestellten Programm stärker, während wir mit der Konzentration auf jüngere Zielgruppen verhältnismäßig Olympia-resistent sind. Im Zeitraum zwischen 6:00 und 20:00 haben wir dadurch von allen Sendern am wenigsten verloren. Und einschüchtern lassen wir uns von der Sport-Dominanz erst recht nicht, den Neustart von 'Der Bluff' haben wir gezielt auf den heutigen Montag gelegt.", so Kühn gegenüber DWDL.de.
Auch Vox gelang es im August bislang, zumindest Quoten in der Nähe des Jahresschnitts zu erreichen. Und kabel eins kann sogar darauf verweisen, den Olympischen Spielen zum Trotz im August 0,3 Prozentpunkte über dem eigenen Jahresschnitt bei immerhin 5,6 Prozent. zu liegen. René Carl, Leiter Programmstrategie & -operations erklärt das so: "Wir haben in diesem Sommer darauf gesetzt, nicht GEGEN zu programmieren oder vermehrt auf Wiederholungen zu setzen, sondern unsere Zuschauer mit dem verlässlichen Programm-Mix zu unterhalten, den sie von kabel eins gewohnt sind. Das hat sich schon während der EM bestens bewährt."