Bild: FocusDie deutschen Zeitschriften verlieren weiter an Auflage. Dieser Trend setzte sich auch bei den am Dienstag veröffentlichten IVW-Zahlen fort. Die Mehrheit der Titel verlor deutlich und doch gibt es kleine Hoffnungsschimmer. So legte etwa das Segment der Jugendzeitschriften,  lange Zeit sehr hart getroffen, deutlich zu. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Die Auflagen sinken. Bei den großen Wochentiteln kann einzig der "Spiegel" seine Auflage steigern - allerdings nur um 0,2 Prozent. Immerhin ein "hartes" Wachstum: Gegen den allgemeinen Trend wurden im Einzelverkauf am Kiosk sogar 1,2 Prozent mehr verkauft als im zweiten Quartal 2008.

Die weiteren aktuellen Wochentitel, "Stern" und "Focus", verlieren. Während der Gruner+Jahr-Titel nur ein Minus von 2,3 Prozent verzeichnet, bricht der "Focus" regelrecht ein. Ein Minus von 12,6 Prozent sei allerdings durchaus einkalkuliert, heißt es bei Burda. "Focus"-Geschäftsführer Frank-Michael Müller: "Die bereits im Herbst letzten Jahres angekündigte strategische Vertriebs-Konsolidierung findet nun ihren Niederschlag im Ergebnis der aktuellen IVW. Wegweisend hierfür ist unsere Entscheidung zum Ausstieg aus der Prämien-Schnäppchenjagd in der Abo-Freundschaftswerbung." Zudem sei eine "Zielgruppen-orientierte Anpassung der Bordauflage" bereits weitestgehend abgeschlossen.
 

 
Trost für Gruner+Jahr: Während der "Stern" verlor, konnten die Ableger "Neon" und das schon oft totgesagte und doch immer noch lebendige Foto-Magazin "View" weiter zulegen. "Neon" legte um satte 9,1 Prozent zu, "View" sogar um 11,9 Prozent. Die Klassiker unter den People-Blättern, "Bunte" und "Gala", müssen ebenfalls mit sinkender Auflage leben. Die jungen und günstigeren People-Titel hingegen legen zu. Bauers "InTouch" erreicht mit einem stattlichen Plus von 18,7 Prozent eine Auflage von 346.725  Exemplaren - Höchstwert seit Start. Auch Konkurrent "In! - Das Star & Style-Magazin" legt zu. Die deutsche "OK!" ließ sich im Vorjahresquartal noch nicht messen. Im Vergleich zum letzten Quartal konnte der Titel allerdings zulegen.

Foto: Zeit VerlagBei den Wochenzeitungen fehlt zwar vorerst die Reichweite der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", doch "Die Zeit" und "Welt am Sonntag" können zulegen. "Die Zeit" schafft mit einem Plus von 4,4 Prozent sogar den Sprung über die Auflage von 500.000 Exemplaren (501.524). Springers "Welt am Sonntag" legt immerhin um 0,2 Prozent oder 813 Exemplare zu. Die "Bild am Sonntag" hingegen berliert weiter - sogar um 6,2 Prozent udn damit sehr deutlich. Bei den bislang veröffentlichten Reichweiten der Tageszeitungen verzeichnen "taz", "FTD" und "FAZ" ein Plus, "Handelsblatt", "Die Welt" und "Süddeutsche" ein Minus. Notiz am Rande: "Cicero", das Politmagazin aus dem Ringier-Verlag, legte zum 17. Mal in Folge zu und kommt mit einem Plus von 4,6 Prozent jetzt auf eine Auflage von 80.628 Exemplaren.