Auch wenn der Deutsche Comedypreis 2011 bereits am Dienstagabend im Coloneum vergeben wurde: Über die Preisträger soll bis zur Ausstrahlung am Freitagabend bei RTL Stillschweigen bewahrt werden. Lediglich die gesetzten Preise, die nicht von der Jury, sondern vom Veranstalter - dem Köln Comedy Festival - vergeben werden, sind nun bereits im Vorfeld von RTL auch offiziell bekannt gegeben worden.

Wie immer keine Überraschung gab es bei der Vergabe des Preises für den erfolgreichsten Live-Act, der zum siebten Mal in Folge an Mario Barth ging. Die erfolgreichste Kinokomödie stammte auch 2011 mal wieder von Til Schweiger ("Kokowääh"). Schon überraschender war da die Preisträgerin des diesjährigen Ehrenpreises: Hella von Sinnen.

Achim Rohde, Veranstalter und Geschäftsführer des Köln Comedy Festivals, erklärt die Entscheidung so:  "Hella von Sinnen ist quasi Gründungsmitglied und eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Comedyszene. Mit voller Wucht bringt sie sich in alle ihre Auftritte ein, nimmt kein Blatt vor den Mund und stand von Beginn ihrer Karriere an für einen unverwechselbaren Stil. Ihr Mut und ihr Witz haben dazu beigetragen, dass Fernsehunterhaltung in den achtziger Jahren neu definiert wurde."

Bundesweit bekannt wurde Hella von Sinnen, die durch ihre Auftritte im Kölner Kneipentheater Walter Bockmeyer schon eine lokale Größe war, durch ihre ungewöhnlichen Moderationen und extravaganten Kostüme in der RTL-Show "Alles nichts oder?!". Später spielte sie in ihren eigenen Comedyserien "Weiber von Sinnen" und "Wenn die Putzfrau zweimal klingelt", gehörte bis 2010 zum festen Rateteam von "Genial daneben" und ging mit ihrem Programm "Ich bremse auch für Männer" auf Tournee. Zuletzt moderierte sie bei RTL II die Clipshow "Klick-Stars".

Die Vergabe an Hella von Sinnen - vor allem bereits zum jetzigen Zeitpunkt - sorgte direkt im Anschluss auf der Aftershow-Party auch deshalb für Diskussionen, weil direkt im Anschluss an einen früheren Preisträger gedacht wurde: Loriot. Eine gewisse Diskrepanz in der Bedeutung ist da kaum von der Hand zu weisen. Die gesamte Liste der Ehrenpreisträger seit 2001 liest sich so: Rudi Carrell, Otto Waalkes, Dieter Hallervorden, Emil Steinberger, Helge Schneider, Jürgen von der Lippe, Loriot, Hugo Egon Balder, Mike Krüger, Herbert Feuerstein.