Das Erste fällt schon wieder auf neues historisches Tief

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Während sich das ZDF in den letzten Jahren stabilisiert hat und sogar wieder zulegen konnte, markiert Das Erste auch 2013 das dritte Jahr in Folge einen neuen historischen Tiefstwert: 12,1 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, das waren nochmal 0,2 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor. Der Rückstand auf das ZDF ist inzwischen durchaus beträchtlich - und das lässt sich nicht allein mit der Champions-League erklären, schließlich kann Das Erste unter anderem mit Bundesliga und DFB-Pokal aufwarten.

Die große Problemzone der ARD bleibt weiterhin der Vorabend. Hier gelang es auch nach dem missglückten Gottschalk-Experiment im Jahr 2012 nicht, die Marktanteile nennenswert zu steigern. "Hubert und Staller" muss weiter als einziges Erfolgsbeispiel aus der Heiter-bis-tödlich-Reihe herhalten. Das Erste verweist daher in seiner Pressemitteilung auch viel lieber auf den "Hauptabend", um sich die Lage mit der diskussionswürdigen Darstellung, man könne "quantitativ wie qualitativ seine marktführende Position" behaupten, schönzureden. Als Hauptabend sieht die ARD die Zeit zwischen 20 und 23 Uhr an, in der Das Erste mit 15,3 Prozent Marktanteil Marktführer vor dem ZDF mit 15,1 Prozent ist.

Während das ZDF bei der Betrachtung des gesamten Tages dem Ersten beim Gesamtpublikum wie erwähnt den Rang abgelauen hat, war Das Erste bei den jüngeren Zuschauern auch 2013 wieder geringfügig beliebter als der öffentlich-rechtliche Konkurrent. Auch für Das Erste war der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen aber ohne eine Fußball-EM bzw. -WM oder Olympia wieder rückläufig. Alllerdings lief der Jahresausklang richtig gut: Der Dezember war bei den Jüngeren mit einem Marktanteil von 7,4 Prozent der erfolgreichste Monat des Ersten seit dem Olympia-geprägten August 2012.

Sat.1: Ist da etwa Licht am Ende des Tunnels?

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Nein, 2013 war eigentlich kein gutes Jahr für Sat.1. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum sackte von 9,4 massiv auf 8,2 Prozent ab - und damit den schlechtesten Wert seit 1988. Bei den 14- bis 49-Jährigen ging es nicht ganz so heftig nach unten, auch hier ist der Rückgang um 0,5 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent Marktanteil aber ernüchternd. Im vergangenen Jahr war Sat.1 erstmals seit über zwanzig Jahren ganz knapp unter die 10-Prozent-Marke gefallen, in diesem Jahr wurde dieser Wert in keinem einzigen Monat mehr übersprungen.

Und doch kann man bei Sat.1 aus Marktanteils-Sicht auch zarte Pflänzchen der Hoffnung sehen. Während der Marktanteil im Februar und Juni sogar schon unter der 9-Prozent-Marke lag, kämpfte sich Sat.1 im Herbst wieder bis auf 9,7 Prozent nach oben. Hier macht sich vor allem bemerkbar, dass es gelang, den Nachmittag erfolgreich neu aufzustellen. "Auf Streife", "Im Namen der Gerechtigkeit" und "Anwälte im Einsatz" haben sich hier inzwischen etabliert, die Zeiten, in denen Sat.1 den ganzen Tag über nicht aus den einstelligen Werten herausgekommen ist, sind erstmal vorbei. Noch immer ungeklärt ist hingegen die Frage, wie Sat.1 denn nun sein Vorabend-Problem in den Griff bekommen will. Das aber wird auch maßgeblich dafür sein, ob Sat.1 endlich die Einstelligkeit wieder nachhaltig verlassen kann.