Für keinen anderen "Tatort" gibt die ARD so viel Geld aus wie für den Action-"Tatort" mit Til Schweiger - und angesichts dessen dürfte man heute doch ein klein wenig ernüchtert auf die Quoten blicken: Nachdem die Schweiger-Premiere noch über zwölfeinhalb Millionen Zuschauer angelockt hatte und die zweite Folge bei knapp über zehn Millionen Zuschauern lag, konnte der dritte Film der Reihe nur noch 8,24 Millionen Zuschauer zum Einschalten bewegen - trotz Helene Fischer. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 22,1 Prozent.

Nun tut sich der "Tatort" an Neujahr traditionell etwas schwerer als an normalen Sonntagen, doch der Schweiger-"Tatort" lief auch schwächer als im vergangenen Jahr der Ulmen-Tschirner-"Tatort: Der irre Iwan". Den sahen damals über 600.000 Zuschauer mehr. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen konnte der Schweiger-"Tatort" bei Weitem nicht an die ersten beiden Folgen anknüpfen, die noch 33,8 und 29,5 Prozent Marktanteil erreichten, diesmal standen 20,3 Prozent Marktanteil zu Buche - ebenfalls weniger als beim Neujahrs-"Tatort" des Vorjahres.

Doch es ist freilich ein Jammern auf sehr hohem Niveau, der "Tatort" sicherte sich nämlich an Neujahr ungefährdet den Tagessieg bei Jung und Alt. Das Nachsehen hatte das ZDF, wo das "Traumschiff" im Vergleich zur Neujahrsfolge im vergangenen Jahr noch etwas mehr Zuschauer verlor. 6,81 Millionen wurden diesmal gezählt, vergangenes Jahr waren es noch 800.000 mehr. Der Marktanteil lag bei 18,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 11,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Dass das ZDF mit 15,8 Prozent Marktanteil trotzdem klarer Tagesmarktführer wurde, lag zum Einen daran, dass es gelang, mit "Kreuzfahrt ins Glück" nach dem "Traumschiff" noch 5,37 Millionen Zuschauer dran zu halten, was den Marktanteil bis spät in den Abend bei starken 17,3 Prozent hielt, vor allem aber am Wintersport. Das Neujahrsspringen der Vierschanzentournee hatte am Nachmittag bereits 6,41 Millionen Zuschauer, was einem herausragenden Marktanteil von 29,9 Prozent entsprach. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 15,8 Prozent Marktanteil sehr gut aus.