Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.

Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.

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McDonald's drückt mit der Werbekampne für seine Gutschein-Aktion in diesen Tagen ziemlich auf die Tube: Am Dienstag schaltete die Fast-Food-Kette 181 Werbespots im deutschen Fernsehen - und verpasste mit einem XRP von 67,40 nur knapp den Spitzenplatz im AdScanner-Ranking, den einmal mehr der großflächig auf den RTL-Sendern beworbene Streamingdienst RTL+ belegte. Der Vorsprung war mit etwas mehr als einem XRP-Punkt jedoch denkbar knapp.

Knapp ging es aber auch dahinter zu: Mit einem XRP von 66,42 kam Check24 auf den dritten Platz, brauchte dafür allerdings gerade mal sechs Spots. Der Grund dafür findet sich einmal mehr im Fußball, denn Check24 trat erneut als Sponsor des Fußball-Länderspiels auf, das am Dienstagabend im ZDF zu sehen war. In diesem Umfeld reichte bereits die geringe Spot-Anzahl, um im Ranking ganz nach vorne zu gelangen.

Interessantes Detail: Mit seiner Reise-Kampagne belegte Check24 darüber hinaus auch den vierten Platz - mit einem nahezu identischen XRP. Hier warb das Unternehmen allerdings deutlich breiter gestreut mit insgesamt 107 Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen.

Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären. 

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Der McDonalds's-Konkurrent Burger King war unterdessen am Dienstag ebenfalls im TV vertreten, kam mit seiner Whoppery-Kampagne jedoch nicht an die Reichweite von McDonald's heran. Mit insgesamt 81 Spots erreichte Burger King einen XRP von 46,08 und kam damit auf den zehnten Platz. Beide Unternehmen eint übrigens, dass sie einen recht großen Teil ihrer Werbspots bei Comedy Central schalteten.

Während Burger King abseits davon zudem stark auf das ProSieben-Umfeld setzte, streute McDonald's etwas breiter und warb zudem sehr viel stärker über den Tag hinweg verteilt. Bei Burger King wiederum entfielen fast die Hälfte der Werbespot-Ausstrahlungen auf die Primetime, die am Dienstag jedoch nicht ganz so attraktiv war, weil die Privatsender wegen des reichweitenstarken Fußball-Länderspiels im ZDF eindeutig den Kürzeren zogen.