Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Inga Lindström-Film lockt enttäuschte Krimi-Fans rüber

Der Sonntagabend zeigt in den von AdScanner erfassten Vodafone-Haushalten einen recht gewohntes Bild: Der "Tatort", der diesmal fünf Minuten später startete, dominierte zwar den Abend, konnte aber nicht alle Krimi-Fans dauerhaft dranhalten sondern verlor im Verlauf der Sendung nach und nach einen Teil seines Publikums an den Inga-Lindström-Film im ZDF, der im Gegenzug im Verlauf der Sendung stetig zulegen konnte. Um 21:50 Uhr profitierte unter den Privaten dann einmal mehr "Grill den Henssler", das ab diesem Zeitpunkt seine stärkste Phase hatte, die man auch lange nicht durch Werbung unterbrochen hat. Zu den "Unschlagbaren" bei ProSieben wechselte hingegen zu diesem Zeitpunkt kaum jemand rüber.

AdScanner-Verlaufskurve © AdScanner

Der Vorabend-Verlauf: Wahl-Prognose sorgt nur für Mini-Peak

Am Sonntag wurde in Bremen gewählt, dementsprechend veröffentlichten Das Erste und das ZDF um Punkt 18 Uhr wieder parallel ihre Prognosen zum Wahlausgang. Doch das Bundesland war wohl dann doch zu klein, um auch überregional das Publikum in Scharen vor den Fernseher zu locken. Zwar gibt es sowohl beim Ersten als auch beim ZDF zur Veröffentlichung der Prognose einen Ausschlag in der Reichweiten-Kurve von AdScanner, er fällt aber überschaubar groß aus - und nach wenigen Minuten schalteten insbesondere beim Ersten dann viele davon auch wieder weg.

AdScanner-Verlaufskurve © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Seven.One rückt der Ad Alliance auf die Pelle

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Auch am Sonntag war die Ad Alliance zwar der Vermarkter, der die meisten der gemessenen Vodafone-Haushalte mit einem seiner Werbeblöcke erreichte, Seven.One Media war aber nah dran wie selten. Dabei hat wohl unter anderem geholfen, dass Sat.1 mit "Independece Day: Wiederkehr" in der Primetime ziemlich erfolgreich unterwegs war.

AdScanner Daily Reach der Vermarkter © AdScanner

Werbe-Ranking: Sonntag ist Jysk-Tag

Jysk wirbt zwar schon seit Monaten im deutschen Fernsehen, allerdings nicht jeden Tag. Den Schwerpunkt legt man in der Regel auf den sonntag und Montag - so auch diesmal. 104 Mal liefen die Spots, in denen das ehemals als "Dänisches Bettenlager" bekannte Unternehmen übrigens nicht für Betten, sondern vorrangig für Outdoor-Möbel wirbt, am Sonntag unter anderem auf den beiden großen privaten Sendergruppen, aber auch im Bundesliga-Umfeld bei Sky. Das reichte für eine Bruttoreichweite von etwa 57 XRP. Eine höhere Bruttoreichweite erreichten mit ihren Kampagnen nur Lidl und Check24.

AdScanner-Werberanking © AdScanner

AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.