Der Primetime-Verlauf: Fußball nicht zu schlagen
Der DFB-Pokal hat am Freitagabend im ZDF überzeugen können. Dabei gelang es dem Sender, mit der Übertragung des Spiels zwischen Eintracht Braunschweig und Schalke 04 bis zum Ende hin weitere Fans einzusammeln - eine steile Kurve nach oben war allerdings nicht festzustellen. Ins Auge sticht dagegen, wie schnell viele Zuschauerinnen und Zuschauer nach dem Abpfiff das Weite suchten. Die Zusammenfassungen weiterer Spiele war für einen großen Teil des Publikums offensichtlich nicht mehr so interessant, wie die AdScanner-Erhebungen zeigen.
Im Show-Duell zwischen RTL und Sat.1 sticht unterdessen ins Augen, dass das Promi-Special von "Top Dog Germany" nach der ersten Werbepause zunächst nicht mehr alle Zuschauerinnen und Zuschauer zurückgewinnen konnte. "Die besten Comedians Deutschlands" sammelten dagegen in Sat.1 nach einem sehr verhaltenen Start viele Fans ein und blieben dann auch nach 22 Uhr noch auf einem stabilen Reichweiten-Niveau.
Der Vorabend-Verlauf: Nachrichten sind Einschalter
Gewohntes Bild am Vorabend: Auch am Freitag hat "RTL aktuell" um 18:45 Uhr wieder für einen spürbaren Einschaltimpuls gesorgt. Nach den Nachrichten kamen jedoch auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer wieder abhanden. Ähnliches Bild auch beim ZDF, wo es nach der "heute"-Sendung um 19:00 Uhr einen spürbaren Quotenknick gab, als "Bettys Diagnose" begann.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit einem Daily Reach von 33 Prozent lag die AdAlliance am Freitag fünf Prozentpunkte vor Seven.One Media. Drittstärkster Privatsender-Vermarkter war Warner Bros. Discovery, das mit 12 Prozent vor El Cartel über die Ziellinie kam.
Werbe-Ranking: McDonald's deutlich vor Burger King
Dr. Oetker, McDonald's und Rewe haben auch am Freitag wieder die Spitzenpositionen im Werbe-Ranking unter sich ausgemacht. Allerdings warb die Fast-Food-Kette deutlich häufiger: 281 Spots für McDonald's liefen auf den TV-Sendern, während Spitzenreiter Dr. Oetker nur 156 Mal warb. Konkurrent Burger King wiederum schaltete am Freitag 122 Spots, erreichte aber auch nur eine etwa halb so hohe TV-Reichweite wie McDonald's.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.