Anfang 2006 übernahm allerdings Discovery Communications nahezu alle Anteile und machte daraus wenig später den heute sehr erfolgreichen Männersender DMAX. Nach seinem Abschied vom "Spiegel" moderierte Stefan Aust darüber hinaus anlässlich der Bundestagswahl im Jahr 2009 gemeinsam mit Sabine Christiansen fünf Ausgaben der Talkshow "Ihre Wahl! Die Sat.1-Arena" - allerdings ohne Erfolg: Aus mehr als drei Millionen Zuschauern, die im Vorfeld die US-Krimiserie "Criminal Minds" sahen, machten Aust und Christiansen 590.000 Zuschauer.
Gestört haben dürfte ihn das kaum. Und auch um die Entwicklung des "Spiegel" machte sich Aust nach seinem Abschied keine Sorgen. "Ich habe denen ja keinen Schrotthaufen hinterlassen", so seine Begründung. Er habe 13 Jahre eine sehr gute Zeit gehabt, "aber eigentlich war es zu lang. Zum Schluss etwas unerfreulich, man hätte meinen Abgang auch eleganter lösen können", erzählte Aust. "Aber am Ende war ich heilfroh, dass ich da raus war." Aust hatte danach ohnehin einen eigenen Plan - und der hieß "Woche".
Anfang Mai 2001 hat den potentiellen Investoren dann allerdings doch der Mut verlassen. Die zuvor stets als potentielle Geldgeber gehandelten Verlage Springer und WAZ machten einen Rückzieher. Man habe sich entschieden,das Projekt "im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld" nicht weiterzuverfolgen, hieß es in einer kurzen Pressemitteilung. Aust hatte das Magazin seit Sommer 2009 zunächst im Auftrag der WAZ-Gruppe, zudem wurden mit einem nicht gerade kleinen Team auch schon diverse Nullnummern produziert. "Die große Aufmerksamkeit hat dem Projekt sicher geschadet", sagte Stefan Aust später.
Inzwischen ist es still geworden um die "Woche" - wohl auch, weil N24 dazwischenkam. Nach ebenfalls über Wochen hinweg andauernden Spekulationen verkaufte ProSiebenSat.1 im Juni 2010 seinen Nachrichtensender an das Management um Torsten Rossmann sowie den ehemaligen "Spiegel"-Chef. Auch wenn die Einschnitte für die Mitarbeiter zunächst hart waren, so befindet sich N24 inzwischen auf einem guten Weg. Ein Platz im Rampenlicht hat Stefan Aust dadurch zudem ebenfalls sicher. Keine Frage: Auch in den kommenden Jahren wird man von ihm hören.