„Warum bekommt jemand Ärger, der ziemlich präzise Dinge benennt. Für mich ist die Formulierung ‚ein bisschen fett, ein bisschen arm‘ eine der Top3-Formulierungen, die ich bisher in diesem Jahr gehört habe“, erklärt Schmidt bei „Spiegel Daily“ mit ernster Miene. Es ist genau die Art von Zynismus, der am Mittwoch schon aus vielen Kommentaren im Netz zu hören ist. Dankbar kann Ebeling für das Verständnis kaum sein.



Weil im Zuge von Ebelings Aussagen der Begriff des Unterschichtenfernsehens wieder aufgekommen ist, will Harald Schmidt die Gelegenheit zur erneuten Klarstellung nutzen. „Ich habe lange Zeit ja unverdienterweise die Lorbeeren eingeheimst für den Begriff ‚Unterschichtenfernsehen‘. Und ich habe von Anfang an darauf hingewiesen, dass der Begriff nicht von mir stammt sondern von Professor Paul Nolte. Aber was will man machen! Jetzt wird es präzise benannt. Die Kernzielgruppe von ProSiebenSat.1: Ein bisschen fettleibig, ein bisschen arm, lehnt sich gerne zurück und lässt sich unterhalten.“

Dass Ebeling Netflix vorwirft, „very very arthousy“ zu sein, sei hingegen noch gar nicht diskutiert worden, bemängelt der ehemalige LateNight-Host. „Arthouse ist das größte Schimpfwort der Unterhaltungsindustrie, denn Arthouse bedeutet doch im weitesten Sinne Dialoge und eine einigermaßen anspruchsvolle Regie. Aber das ist eben nicht Mainstream.“ Schmidt bekennt zum Ende seiner "Spiegel Daily"-Kolumne hin noch: „Mich beschäftigt im Zusammenhang mit einem meiner ehemaligen Arbeitgeber nur eine Frage: Wann ist der Kurs so weit unten, dass es sich lohnt, wieder einzusteigen?“

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