Wenn RTL am Dienstagabend seine neue Serie "Sankt Maik" startet, dann wird womöglich auch ein Hauch von Bora Dagtekin zu spüren sein. Der Autor und Regisseur, der hinter Hits wie "Türkisch für Anfänger" und "Fack ju Göhte" steht, ist zwar nicht persönlich in das neue Serien-Projekt involviert, doch ihn und Vivien Hoppe, die Headautorin von "Sankt Maik", verbindet einiges. In der Vergangenheit schrieb Hoppe bereits Drehbücher für "Türkisch für Anfänger" oder "Doctor's Diary" und auch bei der ProSieben-Komödie "Eine wie keiner" arbeiteten beide schon zusammen. 

Vivien Hoppe© DWDL.de
Dass die gebürtige Oldenburgerin einmal diesen Weg einschlagen würde, hatte sich zunächst nicht abgezeichnet. Begonnen hat ihr Weg als Werbetexterin. Dagtekin war es schließlich, der Hoppe den Einstieg ins Drehbuchschreiben ermöglichte. "Ich hätte mich das vorher vielleicht gar nicht getraut, meinen sicheren Job in der Werbung zu schmeißen", sagt Hoppe (Foto) im Gespräch mit DWDL.de-Chefreporter Torsten Zarges im Web-Talk "Serienreif". "Die Arbeit mit Bora hat mir so gut gefallen und gezeigt, dass das nicht nur ein Beruf ist, für den man studiert und sein Geld dann dennoch anderswo verdienen muss."

Mit der Geschichte über einen Kleinganoven, der wider Willen zum Dorf-Priester wird, steht Vivien Hoppe nun also auf eigenen Beinen – und die Erwartungshaltung ist durchaus hoch, zumal es das erste Mal seit vielen Jahren ist, dass RTL den Dienstagabend wieder für eigenproduzierte Fiction öffnet. Ungewöhnlich ist der Stoff schon deshalb, weil es zur Abwechslung eben mal kein Krimi ist, auch wenn es letztlich doch wieder so etwas wie einen "Fall der Woche" gibt. "Da ich Krimi-technisch nicht ganz so gut aufgestellt bin und Medical auch gerade besetzt war, dachte ich mir, dass es ja mal ein sexy Pfarrer werden könnte", sagt Hoppe zur Entstehung der Serie. 

"Gerade bei der Serienentwicklung arbeitet man am Anfang viel auf Spekulation."
Vivienne Hoppe, Headautorin von "Sankt Maik"

Dass der Pfarrer gar nicht getauft ist, nehme "Sankt Maik" letztlich etwas vom Sakralen. Zugleich helfe es dabei, "das 'Um Himmels Willen'-Gefühl loszuwerden", so die Headautorin zu DWDL.de. Gegen den ARD-Dauerbrenner muss es die UFA-Fiction-Produktion mit dem Newcomer Daniel Donskoy in der Hauptrolle übrigens tatsächlich aufnehmen – allzu große Überschneidungen der Zielgruppen sind jedoch nicht zu erwarten.

 


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Mit Blick auf die eigene Zunft wünscht sich Vivien Hoppe indes mehr Gerechtigkeit von Seiten der Sender und Produzenten – und damit verbunden mehr Zeit und Geld. "Gerade bei der Serienentwicklung arbeitet man am Anfang viel auf Spekulation. Man muss sehr viel liefern, was dann nur zur Hälfte oder zu einem ganz kleinen Teil bezahlt wird, in der Hoffnung, dass der Pilot durchgeht und sich diese ganze Mühe gelohnt hat", sagt Hoppe. "Das würde wahrscheinlich noch qualitativ hochwertiger werden, wenn man dem Autoren zugestehen würde, sich voll darauf zu konzentrieren, während er sich eben keine großen Gedanken mehr machen muss, wie er sonst so sein Leben bestreiten muss."

Im Falle von "Sankt Maik" hat es aber auch auf dem bewährten Weg geklappt, immerhin hat RTL gleich zehn Folgen in Auftrag gegeben, die von dieser Woche an zu sehen sind. Zum Auftakt bekommt es Hoppe übrigens mit einem Kontrahenten zu tun, der ihr aus vergangenen Tagen bestens bekannt ist: Im Gegenprogramm setzt Sat.1 zum Serienstart auf "Fack ju Göhte" – von Bora Dagtekin.

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