Wenn am 23. Mai entschieden wird, wer neuer oder neue Intendant/in des SWR wird, findet das Rennen zwischen ARD-Aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke und Stefanie Schneider, SWR-Landessenderdirektorin in Baden-Württemberg, statt. Wie der Rundfunkrat und der Verwaltungsrat nun in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen haben, werden nur diese beiden Namen im Mai zur Wahl stehen. Der Beschluss erfolgte mit 70 Zustimmungen, einer Gegenstimme sowie vier Enthaltungen.

Im Mai haben sowohl Gniffke als auch Schneider die Gelegenheit, sich in der Sitzung der Gremien vorzustellen und ihre Ideen zu präsentieren. Im Anschluss wird gewählt, die Sitzung samt Wahl sind öffentlich. Gniffke und Schneider waren zuletzt auch von der Findungskommission zur Wahl vorgeschlagen worden, Rundfunkrat und Verwaltungsrat sind dieser Empfehlung nun gefolgt.

In den vergangenen Tagen gab es aber auch mehrere kritische Stimmen, die forderten, das Bewerberfeld für weitere Personen zu öffnen. So wurde unter anderem bekannt, dass es mit NDR-Fernsehchefredakteur Andreas Cichowicz, SWR-Verwaltungsdirektor Jan Büttner und Clemens Bratzler, der beim SWR die Hauptabteilung Multimediale Aktualität leitet, weitere prominente Interessierte für den Job des SWR-Intendanten gab. Sie wurden aber nicht weiter von der Findungskommission berücksichtigt. Büttner zog sich schließlich entnervt vom Procedere zurück (DWDL.de berichtete).

Hans-Albert Stechl, Vorsitzender des SWR-Verwaltungsrates, sagt nun: "Wir haben heute in einer ausgesprochen konstruktiven und vertrauensvollen Atmosphäre das Wahlverfahren und den Wahlvorschlag der AG Intendantenwahl diskutiert und alle Argumente dazu offen ausgetauscht. Es freut mich, dass es uns gelungen ist, die Vorgehensweise und Motive der eingesetzten Arbeitsgruppe so zu vermitteln, dass am Ende nun ein so klares Ergebnis steht."

Gottfried Müller, Vorsitzender des SWR-Rundfunkrates, ergänzt: "Das Wahlgremium von Rundfunk- und Verwaltungsrat hat nicht nur eine sehr klare Entscheidung getroffen, es hat ausdrücklich auch die vorbereitende Arbeit der AG Intendantenwahl gewürdigt und keinen Zweifel daran gelassen, dass es bei dieser Arbeit einzig und allein darum ging, den SWR in Zeiten des digitalen Wandels mit neuer Führung bestmöglich aufzustellen."

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