
Dass sich Herr Reich Ranicki nicht über Atze Schröder im Marine-Outfit amüsiert hat, konnte ich nachvollziehen. Aber dort auf die Bühne zu steigen, und alle Fernsehschaffenden über einen Kamm zu scheren, fand ich unmöglich. Der Mann hatte schließlich seit gefühlten 50 Jahren keine Fernbedienung mehr in der Hand. Zumal kurz vor ihm Auslandskorrespondenten ausgezeichnet wurden, die für eine Kriegsreportage ihr Leben riskiert hatten. Wie mögen die sich gefühlt haben, als sie mit den Cindys aus Mahrzahn in eine Schublade gesteckt wurden?
Den meisten Anwesenden hat sein Auftritt scheinbar gefallen.
Da kommt ein vermeintlicher Apostel der Hochkultur, tritt allen auf die Füße und die danken es ihm mit Standing Ovations. Ich fand das absurd.
Man könnte auch sagen: Immerhin hatte mal jemand den Mut zu sagen, dass das Niveau des deutschen Fernsehens auf vielen Kanälen seine Bodenmarke erreicht? Und das, Auge in Auge mit den Verantwortlichen.
Herr Ranicki verteufelt ja auch nicht den Buchdruck, nur weil Bushido mit seiner Biografie auf Platz eins der Bestsellerliste steht.
Was würde denn bei Ihnen auf dem Programm stehen, wenn Sie einen Tag lang Programmchef eines TV-Senders spielen dürften?
Das Frühstücksfernsehen würde ich erstmal ersatzlos streichen und stattdessen bis zum Mittag „King of Queens“ senden. Mittags, laufen Wiederholungen aller wichtigen Fußballbegegnungen vom Wochenende. Anschließend steht „Der Weltspiegel“ gefolgt von „Das perfekte Promi Dinner“ auf dem Programm.
Das ist nicht ihr Ernst.
Doch. Die Sendung schaue ich wirklich gerne. Nicht weil ich wissen will, ob Lilo Wanders Kartoffeln schälen kann, sondern weil mich interessiert, ob sie einen Dalmatiner aus Porzellan neben dem Bett stehen hat. Die Show ist doch deshalb so erfolgreich, weil sie den Voyeurismus der Zuschauer unter dem Schutzmantel einer Kochschürze bedient.
Was steht bei Ihnen auf dem Abendprogramm?
Ohne mich selbst loben zu wollen, ich finde, mit vier Stunden „Schlag den Raab“ wird man blendend unterhalten. Gerade weil sie eine gewisse Lagerfeuerstimmung vor dem Fernseher erzeugt. Da kann man zwischendrin auch mal ein Spiel verpassen, sich eine Bratwurst und ein Bier holen oder über Fußball quatschen.
Der wichtigste Faktor für den Erfolg von „Schlag den Raab“ ist aber Raab selbst.
Kein Zweifel. Ohne ihn wäre die Sendung nicht zu machen.
Was macht Raab so einzigartig?
Der Mann ist von Ehrgeiz besessen. Ich weiß wovon ich rede. Denn egal, ob ich mit ihm auf der Skipiste stehe oder auf Rollerblades am Rhein entlang fahre, es dauert keine zwei Minuten und ich habe einen Wettbewerb an der Backe.
Und wenn er dabei verliert?
Dann ärgert er sich furchtbar darüber. Gäbe man ihm die Wahl einen Wettkampf zu verlieren oder sich einen Finger abzuhacken, würde er sich sofort fragen, wofür er eigentlich zwei kleine Finger braucht und die Axt aus dem Schuppen holen.
Stefan Raab ist kein klassischer Sympathieträger. Warum ist „Schlag den Raab“ trotzdem so erfolgreich?
Raab polarisiert extrem. Das ist der eigentlich geniale Schachzug an der Sendung. Sie vereint Raab-Fans und Raab-Hasser vor dem Bildschirm. Er ist damit einer der wenigen im Fernsehgeschäft, der Erfolge mit Zuschauern feiert, die ihn gar nicht mögen.
Am 18. April geht es bei „Schlag den Raab“ um 2,5 Millionen. Raab hat vier Sendungen hintereinander gewonnen. Ist es wirklich so schwer, gute Gegner für ihn zu finden?
Das Casting für die Kandidaten ist knallhart. Die Sendung ist ja nur spannend, wenn Raab auf ebenbürtige Gegner trifft. Aber auch das härteste Casting bereitet niemand auf den Druck vor, den man spürt, wenn die Kameras angehen. Erst dann realisieren viele, dass sie jetzt die große Chance haben, sich vor einem Millionenpublikum zu blamieren.
Trotzdem hat man oft das Gefühl, die Kandidaten würden nicht alles aus sich herausholen. Obwohl es um sagenhaft viel Geld geht.
Die meisten unterschätzen schlichtweg Raab. Gut, er spielt Badminton, als hätte er noch nie einen Schläger in der Hand gehabt. Dafür ist er aber ein echter Allrounder: Nirgendwo wirklich spitze, aber eben auch nirgendwo eine Niete. Das macht ihn so stark.
Das Frühstücksfernsehen würde ich erstmal ersatzlos streichen und stattdessen bis zum Mittag „King of Queens“ senden. Mittags, laufen Wiederholungen aller wichtigen Fußballbegegnungen vom Wochenende. Anschließend steht „Der Weltspiegel“ gefolgt von „Das perfekte Promi Dinner“ auf dem Programm.
Das ist nicht ihr Ernst.
Doch. Die Sendung schaue ich wirklich gerne. Nicht weil ich wissen will, ob Lilo Wanders Kartoffeln schälen kann, sondern weil mich interessiert, ob sie einen Dalmatiner aus Porzellan neben dem Bett stehen hat. Die Show ist doch deshalb so erfolgreich, weil sie den Voyeurismus der Zuschauer unter dem Schutzmantel einer Kochschürze bedient.
Was steht bei Ihnen auf dem Abendprogramm?
Ohne mich selbst loben zu wollen, ich finde, mit vier Stunden „Schlag den Raab“ wird man blendend unterhalten. Gerade weil sie eine gewisse Lagerfeuerstimmung vor dem Fernseher erzeugt. Da kann man zwischendrin auch mal ein Spiel verpassen, sich eine Bratwurst und ein Bier holen oder über Fußball quatschen.
Der wichtigste Faktor für den Erfolg von „Schlag den Raab“ ist aber Raab selbst.
Kein Zweifel. Ohne ihn wäre die Sendung nicht zu machen.
Was macht Raab so einzigartig?
Der Mann ist von Ehrgeiz besessen. Ich weiß wovon ich rede. Denn egal, ob ich mit ihm auf der Skipiste stehe oder auf Rollerblades am Rhein entlang fahre, es dauert keine zwei Minuten und ich habe einen Wettbewerb an der Backe.
Und wenn er dabei verliert?
Dann ärgert er sich furchtbar darüber. Gäbe man ihm die Wahl einen Wettkampf zu verlieren oder sich einen Finger abzuhacken, würde er sich sofort fragen, wofür er eigentlich zwei kleine Finger braucht und die Axt aus dem Schuppen holen.
Stefan Raab ist kein klassischer Sympathieträger. Warum ist „Schlag den Raab“ trotzdem so erfolgreich?
Raab polarisiert extrem. Das ist der eigentlich geniale Schachzug an der Sendung. Sie vereint Raab-Fans und Raab-Hasser vor dem Bildschirm. Er ist damit einer der wenigen im Fernsehgeschäft, der Erfolge mit Zuschauern feiert, die ihn gar nicht mögen.
Am 18. April geht es bei „Schlag den Raab“ um 2,5 Millionen. Raab hat vier Sendungen hintereinander gewonnen. Ist es wirklich so schwer, gute Gegner für ihn zu finden?
Das Casting für die Kandidaten ist knallhart. Die Sendung ist ja nur spannend, wenn Raab auf ebenbürtige Gegner trifft. Aber auch das härteste Casting bereitet niemand auf den Druck vor, den man spürt, wenn die Kameras angehen. Erst dann realisieren viele, dass sie jetzt die große Chance haben, sich vor einem Millionenpublikum zu blamieren.
Trotzdem hat man oft das Gefühl, die Kandidaten würden nicht alles aus sich herausholen. Obwohl es um sagenhaft viel Geld geht.
Die meisten unterschätzen schlichtweg Raab. Gut, er spielt Badminton, als hätte er noch nie einen Schläger in der Hand gehabt. Dafür ist er aber ein echter Allrounder: Nirgendwo wirklich spitze, aber eben auch nirgendwo eine Niete. Das macht ihn so stark.