Es war wie verhext: "MasterChef" gilt als weltweit erfolgreiches Format, doch in Deutschland wollte sich die Kochshow einfach nicht durchsetzen. Sowohl Sat.1 als auch Vox verbrannten sich in der Vergangenheit die Finger daran. Als Sky vor einem Jahr einen neuen Anlauf in Aussicht stellte, runzelte so mancher Branchenbeobachter die Stirn. Und auch wenn der Sender zu den Zuschauerzahlen schweigt, so zeigt die nun anlaufende zweite Staffel doch, dass man offensichtlich nicht gänzlich unzufrieden gewesen ist. Tatsächlich ist dem Sender ein Koch-Format  gelungen, das mit seinem Edelglanz durchaus ins Pay-TV passt. Zwar wurde das Genre-Rad gewiss nicht neu erfunden, doch immerhin so gut aufpoliert, dass es eine durchaus spannende Angelegenheit sein kann, die Kandidaten im "größten Kochformat der Welt" zu begleiten, wie Sky die Sendung gerne nennt.

Ja, an Superlativen wie diesen hat es in den ersten Folgen wahrlich nicht gemangelt. Nun gilt es, den Ankündigungen in einer zweiten Staffel Taten folgen zu lassen. Anstatt vieler Worte lässt das Produktionshaus Endemol Shine Germany zu Beginn vor allem aussagekräftige Bilder sprechen. So darf dieses Mal jeder Kandidat im alten und stilechten Hugo-Junkers-Hangar in Mönchengladbach kochen, ehe es mit dem Schiebewagen samt des fertigen Gerichts Richtung "Tante Ju" geht, dem legendären Passagierflugzeug, das in den 30er-Jahren bejubelt wurde und bis heute viele Verehrer findet. Die imposante Ausstrahlung des Kolosses dient freilich als perfekte Basis dafür, die Jury davor zu platzieren.

Hier gibt's übrigens eine kleine Ergänzung zum Vorjahr: Neben der bekannten Jury, die aus den Sternekochen Ralf Zacherl, Sybille Schönberger und dem kanadischen Sommelier Justin Leone besteht, stößt nun auch Nelson Müller zum Team, einer der deutschen Pop-Köche. Viel Zeit vergeht nicht, bis er seine Verpflichtung vor den Zuschauern rechtfertigt. Mit einer angenehmen Lockerheit, bei der er aber nie die nötige Strenge vermissen lässt, bringt Müller tatsächlich eine neue Würze in die "MasterChef"-Jury. Nicht die einzige Veränderung im Show-Konzept: "Neben der erweiterten Jury mit Nelson Müller haben wir auch das Casting verändert", erklärt Christian Asanger, Vice President Entertainment Channels bei Sky, gegenüber DWDL.de.

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Ließ Sky im ersten Anlauf noch über 120 Hobbyköche gegeneinander antreten, um in die begehrte "Masterclass" zu kommen, wurden dieses Mal lediglich 40 ausgewählte Hobbyköche in den Vorentscheid eingeladen. Asanger verspricht im Vorfeld letztlich "mehr von allem: mehr Jury, mehr Kandidaten, mehr Außen-Challenges, mehr Emotionen". Wie gehabt erhalten in "Bachelor"-Manier allesamt eine personalisierte Kochschürze, die sie nur so lange behalten dürfen, wie sie auch die Jury überzeugen können. Und diese hat es durchaus in sich. Zwar werden bei den wenigen Minuten, die die Kandidaten vor der Jury noch zum Anrichten ihres Gerichtes haben, noch lockere Scherze gemacht. Doch sobald die erste Gabel ins Essen gerammt wird, herrscht höchste Professionalität. Wenn die Fehlerliste unverblümt durchgegangen wird, dann hat so mancher Kandidat kleinlaut zu schlucken.

Insgesamt ist Sternekoch Ralf Zacherl aber zufrieden, wie er am Rande der Aufzeichnung im Gespräch mit DWDL.de erzählt: "Wir haben hier schon sensationell gute Sachen probieren dürfen. Die Eregbnisse, die wir vorgesetzt bekommen, sind außergewöhnlich und die Location einfach super." Zum Auftakt der zweiten Staffel wurden die ambitionierten Hobbyköche dazu aufgefordert, ihr Lieblingsgericht zu kreieren. 60 Minuten haben sie dafür vor laufenden Kameras Zeit. Das bedeutet für viele also kein gemütliches Kochen wie in den eigenen vier Wänden in Jogginghose, sondern knallharter Zeitdruck. "Wenn ich zu Hause koche, lasse ich mich nicht stressen", erzählt die Schwedin Àsa Lautenberg nach ihrer Performance abseits der Kameras. "Da kann ich beim Kochen mit den bereits angekommenen Gästen plaudern und trinken. Hier kommt es jedoch auf die Minute an."

Ebenfalls vor Ort: Vorjahressiegerin Melody Weiß. Anstelle der Titelverteidigerin wird diesmal jedoch ihre Schwester an der Herdplatte zu sehen sein, die dank ihrer einer komplizierten Komposition aus Süßkartoffeln und Lachs am Ende gute Chancen hat, in die nächste Runde zu kommen. Mit Spaghetti Bolognese wäre es in dieser elitären Runde auch wahrlich nicht leicht geworden, die strenge Jury zu überzeugen. Für das Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro, neben dem es auch noch ein eigenen Kochbuch zu gewinnen gibt, sollte man beim Schwingen des Kochlöffels dann doch etwas mehr Kreativität an den Tag legen.

Die zweite Staffel von "MasterChef" läuft montags um 20:15 Uhr bei Sky 1.