Am kommenden Sonntag nimmt Axel Milberg Abschied von seiner Rolle des "Tatort"-Kommissars Klaus Borowski - und sein letzter Fall ist aus Sicht der Jury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals nochmal besonders gut gelungen. Am Freitagabend wurde "Tatort - Borowski und das Haupt der Medusa" mit dem FernsehKrimi-Preis 2025 ausgezeichnet.

In der Begründung der Jury heißt es: "Wir haben in den letzten drei Tagen zehn sehr unterschiedliche Filme gesehen – doch einer ist bei uns allen hängengeblieben: Schon die erste Szene drückt einen mit ihrer Intensität in den Sessel. Wir hätten nie gedacht, dass Kauen so gruselig sein kann. Und auch danach zeigt dieser Film, was Krimi alles kann: Schräge Charaktere, kreative Sets, außergewöhnliche Kameraführung und ein fließender Wechsel zwischen den Genres."

Der Preis für die Krimiserie des Jahres ging unterdessen an "Der Informant - Angst über der Stadt". Die Studierenden-Jury sagt in ihrer Begründung: "Die Serie nimmt sich in einer Form Zeit für ihre Figuren, die uns ihre volle Tragik offenbart und anhand ihrer verzweifelten Situation eine Kritik am System äußert, die selten so Gehör bekommt. Sie schärft den Blick auf Themen, die uns gerade im Angesicht der letzten Wahlergebnisse als hochaktuell und wertvoll erscheinen."

Daneben gab es mehrere Sonderpreise. Umut Dağ wird für seine Arbeit an "Polizeiruf 110 - Widerfahrnis" für die Beste Regie ausgezeichnet. "Das gefühlvolle Anleiten eines Ensembles, die jeder für sich eine Verletzlichkeit und eine Genauigkeit in ihrem Spiel zeigten, dass man von jedem Charakter einen eigenen Krimi sehen wollte. Den Überblick behaltend für alle Departments, die zum Beispiel das herausragende Zusammenspiel zwischen Bildgestaltung und Szenenbild erst ermöglicht haben: Diese Regie hat uns tief beeindruckt. Handwerklich genau, wahrhaftig, und erstaunlich, berührend, spannend", begründet die Jury die Wahl.

Auch Mareike Sedl erhält den Preis als Beste Darstellerin für ihre Rolle in "Polizeiruf 110 - Widerfahrnis". Die Jurybegründung lautet hier: "Wir haben uns für eine Schauspielerin entschieden, die uns mit ihrer Darstellung dermaßen aus den Socken gehauen hat, dass uns die Tränen in den Augen standen. Und das, obwohl in der ersten Stunde des Films kein Wort von ihr zu hören war. Ihr intensives und durchlässiges, schonungsloses Spiel ohne Kalkül und doppelten Boden ist für uns absolut preiswürdig. Sie lässt uns in ihre Seele blicken: in den schönen aber auch allen tragischen Momenten."

Den Sonderpreis fürs Beste Jugend-Ensemble erhält der "Tatort - Herz der Dunkelheit". Die Jury betont "die selbstverständliche und vorbehaltlose Haltung gegenüber sexueller und Herkunftsdiversität", die der Film zeige: „Die junge Frau mit asiatischer Herkunftsgeschichte die Polizistin werden will, die Jungs, die sich in ihrer ‚Attraction‘ zwischen den Geschlechtern nicht entscheiden müssen, kein ‚Labeling‘ aufgrund von Hautfarbe, Herkunft oder Klasse. All das ist nicht das Problem. (…) Der zweite Schauspiel-Preis des Deutschen Fernsehkrimifestivals 2025 drückt unseren unbedingten Glauben an ein vorbehaltloses, diverses Miteinander aus."

Mit dem Publikumspreis des Wiesbadener Kuriers wird der "Tatort - Murot und das 1000-jährige Reich" geehrt - und damit ist auch klar, dass samt und sonders Produktionen der oder für die ARD siegreich waren. Obendrein gab es noch einen Preis für die vielversprechendste Stoffidee im Drehbuchwettbewerb "Krimi x Klima". Hier entschied sich die Jury für "Der Abrutsch" von Roman Glöckner.