Mit dem Wechsel ins Pay-TV versank MTV hierzulande gewissermaßen in die Bedeutungslosigkeit - viel Aufmerksamkeit zog der Musiksender in den vergangenen zweieinhalb Jahren jedenfalls nicht auf sich. Das soll sich mit der Neuaufstellung der Viacom-Senderfamilie demnächst ändern. Am Montag bestätigte der Konzern nun auch offiziell, dass MTV ab dem 2. September auf der Plattform HD+ empfagbar sein wird - wer den Sender sehen möchte, muss damit zwar auch weiterhin bezahlen, doch immerhin ist MTV künftig im Senderangebot wieder bei den großen Sendern zu finden.

Überraschend kommt dieser Schritt keineswegs. Bereits im Juni hatte Magnus Kastner, Chef des Nordeuropa-Geschäfts von Viacom, im Interview mit "werben & verkaufen" angekündigt, MTV in Zukunft als HD-only-Marke positionieren zu wollen. "MTV ist eine Marke mit unglaublicher Strahlkraft. Wenn eine Marke die digitale Zukunft mitgestalten muss, dann ist es MTV", so Kastner nun. "Das zukünftige Potenzial von MTV liegt deshalb klar in einer weiteren Diversifizierung - sowie im nachhaltigen Wachstumsbereich HD."

Im Kern will sich MTV HD aber auch künftig nicht nur auf Musik konzentrieren und große Shows wie die Europe Music Awards oder "MTV Unplugged" übertragen. Auch internationale Teenie-, Dating- und Realityformate wie "Awkward", "Ex on the Beach" oder "Geordie Shore" sollen einen Platz im Programm finden und damit den Zeitgeist der sogenannten "Millennial-Zielgruppe" widerspiegeln, wie es Viacom umschreibt. Ab September startet MTV HD darüber hinaus mit der Comedyserie "Faking It", der zweiten Staffel der Datingshow "Are You The One?", "MTV Hoods" und "Virgin Territory".

Der Wechsel von MTV zu HD+ ist allerdings längst nicht die einzige Veränderung, die in den kommenden Wochen ansteht. Bereits zum 8. September wird das Programm von Viva massiv geschrumpft (DWDL.de berichtete) - der Jugendsender wird dann nur noch zwischen 6 und 17 Uhr zu sehen sein und sich in dieser Zeit wieder hauptsächlich auf Musik konzentrieren. Die restliche Zeit des Tages wird Comedy Central senden, das bis zur endgültigen Umstellung gleich doppelt verbreitet wird. In Zukunft wird Comedy Central also deutlich mehr Fläche als zuletzt bekommen, der Kindersender Nickelodeon wird sich im Gegenzug ab Oktober wieder zum 24-Stunden-Programm wandeln.

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