Die Politik hat gesprochen, nun sind ARD und ZDF gefragt: Die Öffentlich-Rechtlichen können sich seit dem vergangenen Freitag an die Arbeit machen und ihr Jugendangebot planen, das nach dem Willen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten allerdings nur im Internet einen Platz finden wird. Anlässlich der Medientage München haben die Gremienvorsitzenden der ARD den Auftrag für ein solches Jugendangebot begrüßt. Zugleich äußerten sie Bedauern darüber, dass das ursprüngliche crossmediale Konzept mit einem eigenen Fernsehsender "am Ende leider doch nicht alle" Länderchefs habe überzeugen können.

"Tatsache ist, dass Fernsehen dennoch ein wichtiges Leitmedium bleibt und ein linearer Kanal für die Wahrnehmung des Angebots in der Zielgruppe der 14- bis 30-Jährigen ein bedeutender Faktor gewesen wäre", hieß es in der am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme. Gleichzeig seien durch die Entscheidung nach Ansicht der GKV "wichtige Rahmenbedingungen" geschaffen worden - gemeint ist etwa der Verzicht auf die umstrittene Sieben-Tage-Regelung. "Es ist höchste Zeit, dass die rechtlichen Beschränkungen für Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Netz auf den Prüfstand gestellt werden", sagte Uwe Grund, Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD. Die Politik habe daher "eine wichtige Entscheidung im Sinne der Nutzerinnen und Nutzer getroffen, die wir als Vertreter der Allgemeinheit sehr unterstützen."

Um das neue Online-Jugendangebot auf die Beine stellen zu können, dürfen ARD und ZDF jährlich 45 Millionen Euro ausgeben. Im Gegenzug werden die Sender EinsPlus und ZDFkultur ihren Sendebetrieb einstellen. Einsfestival darf dagegen auch weiterhin senden - auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar ist, mit welchen Inhalten der Sender in Zukunft bespielt werden soll.

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