Wenn man auf den Frische-Index, für den wir den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV_Premieren am Abendprogramm der acht großen Vollprogramme (konkret in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht) ermitteln, im August blickt, dann fallen vor allem bei zwei Sendern starke Veränderungen auf. Zum Einen löste sich das ZDF am schnellsten aus der Sommerflaute und setzte sich mit deutlichem Abstand mit dem geringsten Wiederholungsanteil im Programm an die Spitze.

Zum Anderen schwang sich Sat.1 zum Privatsender mit dem größten Anteil an "frischem Programm" auf. Im Vergleich zum August des vergangenen Jahres hat sich der Frische-Anteil sogar verdoppelt. Einer der Hauptgründe dafür ist schnell ausgemacht: Anders als im vergangenen Jahr lief diesmal "Promi Big Brother" bereits im August. Zwei Wochen lang verlässlich frisches Programm am späten Abend machen sich bemerkbar. Aber auch die Serien am Montag und Donnerstag waren bereits mit neuen Folgen vertreten, auch dienstags gab es bereits Filme in Erstausstrahlung.

kabel eins konnte im August den deutlich gestiegenen Frische-Anteil aus dem Juli bestätigen. Man darf gespannt sein, wie lange der Sender das durchhält und wann er wieder auf sein sonst übliches Niveau zurückfällt. Von einem hohen Frische-Anteil kann bei weiterhin mehr als zwei Dritteln Wiederholungsanteil aber ohnehin nicht wirklich die Rede sein.

DWDL.de-Frische-Index - August 2017

  FIX-Punkte
August 2017
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum August 2016
ZDF
78 von 100
+19
+8
Das Erste
68 von 100
+3
-9
Sat.1 56 von 100
+13 +28
RTL
54 von 100
-2
+11
Vox
40 von 100
-1
-2
ProSieben
40 von 100 +/-0
-6
RTL II
32 von 100
-4
+5
kabel eins
30 von 100
-1 +1

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.