Dass ProSiebenSat.1 das Umsatzziel für das laufende Jahr gesenkt hat, kommt nicht überraschend. Dennoch reagieren die Anleger enttäuscht auf die jüngst präsentierten Quartalszahlen. Die Aktie des Medienkonzerns verlor am Donnerstagmittag zeitweise mehr als zehn Prozent an Wert und lag bei 25,32 Euro. Das war der schwächste Kurs seit mehr als vier Jahren.

ProSiebenSat.1 war damit am Donnerstag der mit Abstand größte Verlierer im Dax. Das Minus fiel allerdings nicht so stark aus wie der Kursrutsch vom August, als nach dem Hinweis des Unternehmens auf die schwache Entwicklung des TV-Werbemarktes Verluste von fast 15 Prozent nach sich gezogen hatte. Eine Erholung des Kurses ist seither ausgeblieben.


Bei der Prognose der TV-Werbeentwicklung hatte sich ProSiebenSat.1 bereits am Mittwochabend zurückhaltend: Zwar hätten sich die Umsätze in diesem Bereich in den ersten sechs Wochen des vierten Quartals positiv entwickelt, doch eine gesamthafte Aussage werde erst nach Abschluss des Monats Dezember möglich sein. Dass die TV-Werbung dieses Jahr schwach gelaufen sei, sei die "Hauptsorge", sagte Vorstandschef Thomas Ebeling am Donnerstag.

Das Videoportal Maxdome schreibt unterdessen weiter rote Zahlen und soll im Januar in das Fernsehgeschäft des Konzerns integriert werden. "Ich glaube, dass Maxdome überleben wird", so Ebeling. Aus dem Unternehmen ist allerdings zu hören, dass Maxdome im Laufe des vierten Quartals kostendeckend arbeiten soll. Schon einige Wochen zuvor hatte ProSiebenSat.1 in Aussicht gestellt, die Konzernstruktur überdenken zu wollen. So soll das Sendergeschäft (Broadcasting German-speaking) mit dem Bereich Digital Entertainment möglicherweise zu einem gemeinsamen Entertainment-Segment zusammengefasst werden.

Der Aktienkurs der RTL Group blieb unterdessen am Donnerstag weitgehend stabil. Zur Mittagszeit lag das Minus bei knapp 0,2 Prozent. Der Konzern hatte am Vormittag seine Ergebnisprognose sogar angehoben (DWDL.de berichtete).

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