Nachdem der Programmausschuss des WDR-Rundfunkrats am Donnerstag massive Kritik an den ARD-Talkshows mit Sandra Maischberger und Frank Plasberg äußerte (DWDL.de berichtete), hat sich jetzt der WDR zu Wort gemeldet und seine Sicht der Dinge deutlich gemacht. "Im Detail kommen die Redaktionen in einzelnen Punkten zu anderen Einschätzungen, etwa mit Blick auf Auslandsthemen wie der Rolle von US-Präsident Trump. Dies war aus Sicht der Redaktionen auch im Rückblick kein populistisches Reizthema, sondern journalistisch notwendig", hieß es in einem Statement.

Der Rundfunkrat hatte kritisiert, "Maischberger" und "Hart aber fair" würden nach wie vor zu häufig "politische Reizthemen" setzen. Deshalb habe es Anfang des Jahres inhaltliche Überschneidungen bei Diskussionen über Donald Trump gegeben. Zudem erklärte der Programmausschuss, dass man von den Moderatoren erwarte, einen respektvollen Umgang zwischen den Gästen zu gewährleisten. Von Seiten des Senders hieß es nun dazu: "Gäste- und Themenauswahl erfolgen prinzipiell auf der Grundlage gründlicher Recherche, inhaltlicher Relevanz und journalistischer Kriterien."

Auch zum Vorschlag des Gremiums, junge Moderatorinnen und Moderatoren - etwa in der Sommerpause - einzusetzen, nahm der WDR am Freitag Stellung. "Wir freuen uns, dass die renommierten Moderatoren Sandra Maischberger und Frank Plasberg beim Publikum großes Vertrauen genießen. In seinem dritten Programm versteht das WDR Fernsehen die kontinuierliche Entwicklung jüngerer Moderatorinnen und Moderatoren auch im Talkbereich in der Tat als seine Aufgabe."

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der WDR-Rundfunkrat kritisch mit der inhaltlichen Gestaltung der Talkshows auseinandersetzt. Bereits 2012 und 2015 hatte das Gremium die Sendungen unter anderem wegen der Gästeauswahl und einer offensichtlich fehlenden Abstimmung der Redaktionen bei der Themenauswahl kritisiert.

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