Noch ist nicht klar, ob die angekündigte Übernahme von Unitymedia durch Vodafone wirklich grünes Licht von allen Aufsichts- und Kartellbehörden bekommen wird - schon jetzt ist aber sicher, dass das nicht mehr das Problem von Lutz Schüler sein wird: Der bisherige CEO des in Köln ansässigen Kabelnetzbetreibers hat angekündigt, seinen Posten an den bisherigen Finanzvorstand Winfried Rapp abzugeben. Im Falle der Übernahme durch Vodafone wird der Posten des Unitymedia-Geschäftsführers dann ohnehin obsolet.

Auf der ANGA COM ließ Lutz Schüler die Frage nach seiner Zukunft zunächst noch offen, nun steht also fest: Mit zu Vodafone wechseln wird er nicht, stattdessen bleibt er der bisherigen Unitymedia-Mutter Liberty Global treu. Er geht nach Großbritannien, wo er ab September als Chief Operating Officer bei Virgin Media tätig sein wird. Für die Phase des Übergangs soll er Unitymedia aber verbunden bleiben und den Vorsitz des Aufsichtsrats übernehmen.

Den Posten des Unitymedia-CEO übernimmt an Schülers Stelle der bisherige Finanzvorstand Winfried "Winni" Rapp. Der erklärt: "Es ist eine große Ehre, in dieser wichtigen Phase die Führung von Unitymedia zu übernehmen. Unverändert sind wir mit unserem Unternehmen an der Spitze in Deutschland, was sowohl die Zukunft von Breitband-Angeboten als auch innovative Fernseh-Produkte betrifft. Zusammen mit unseren Mitarbeitern werde ich diese Erfolgsgeschichte fortschreiben und sicherstellen, dass unsere Kunden auch nach dem Zusammenschluss von Unitymedia und Vodafone beste Angebote und beste Services erwarten können. Dabei gilt meine besondere Aufmerksamkeit sowohl unseren Mitarbeitern als auch unseren Kunden in der Übergangszeit."

Lutz Schüler leitete die Geschicke von Unitymedia seit 2011. In seine Anfangszeit fiel die Übernahme von Kabel BW durch Liberty Global und die anschließende Integration in Unitymedia. Schüler war zuvor für Telefónica O2 tätig, davor war er Produktmanager bei T-Mobile. Schüler: "Ich freue mich sehr, die neue Aufgabe bei Virgin Media, eine der größten Landesgesellschaft im Liberty Global-Konzern, übernehmen zu können. Gleichzeitig will ich mich als Aufsichtsratsvorsitzender von Unitymedia weiter für die Belange unserer Kunden und Mitarbeiter in Deutschland einsetzen. Das operative Geschäft von Unitymedia wird beim aktuellen Führungsteam unter der neuen Führung von Winni in den besten Händen sein. Er ist genauso fokussiert auf die Zufriedenheit unserer Kunden und unserer Mitarbeiter, wie auch ich es immer war."

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