Seit dem Start von DAZN im August 2016 steht die Frage im Raum, ob, und wenn ja in welcher Form, der Dienst sich irgendwann für Werbung öffnen könnte. Nun hat John Skipper, Chairman der DAZN-Mutter Perform Group, angekündigt, im kommenden Jahr mit Werbung beim US-Ableger von DAZN experimentieren zu wollen. Gegenüber dem "Wall Street Journal" machte Skipper, der früher mal Chef von ESPN war, gleichzeitig klar, dass er wenig von klassischen Werbeclips hält. "Die Zuschauer sind es leid, sechsmal dieselbe verdammte Werbung während eines dreistündigen Spiels zu sehen", so Skipper.

Statt klassischen Werbespots wolle man sich lieber darauf konzentrieren, Werbekunden via Sponsorings und Product Placements in die Übertragungen mit einzubinden. Auch sponsored Content sei denkbar. "Wir werden unsere User nicht irritieren", verspricht Skipper und meint damit die Tatsache, dass die DAZN-Kunden derzeit schlicht keine Werbung gewöhnt sind. Zumindest gefühlt soll sich das demnach nicht ändern. Laut Skipper will man mit den ersten Werbe-Modellen in den kommenden sechs bis acht Monaten starten.

Auch in Deutschland ist Werbung, in welcher Form auch immer, bei DAZN denkbar, daraus hat das Unternehmen nie einen Hehl gemacht. Thomas de Buhr, Executive Vice President DACH, erklärte dazu zuletzt im Interview mit DWDL.de: "Meine Aufgabe ist es, die Geschäfte von DAZN zu führen, und es wäre ja grob fahrlässig, wenn ich mir darüber keine Gedanken machen würde. Momentan sind es aber wirklich nur Gedanken. Es gibt keine konkreten Pläne, was die Einführung von Werbung angeht." Gleichzeitig erklärte de Buhr in der Vergangenheit, dass die DAZN-Ableger in den verschiedenen Länder eigenständig über die mögliche Einführung von Werbung entscheiden. Nur weil nun der US-Dienst damit experimentiert, heißt das also nicht, dass auch die deutschen Nutzer 2019 Werbung zu sehen bekommen.