Zum Start ihrer neuen RTL-Show "Sylvies Dessous Models" hat Sylvie Meis einige wachsweiche Interviews gegeben und darin Dinge gesagt, die die PR-Abteilung des Senders nicht besser hätte formulieren können. Nun hat die Moderatorin auch der "Süddeutschen Zeitung" ein Interview gegeben - und das ist bemerkenswert anders. "SZ"-Journalistin Tanja Rest hat mit Meis auch über die sehr mauen Auftaktquoten gesprochen. Schon da war der Unmut der Moderatorin in den Zeilen sichtbar. Sie sagt: "Die Quote lag unter Senderschnitt, richtig. Aber es ist ein neues Format, und das braucht auch mit Sylvie Meis etwas Zeit. Und viel Zeit haben wir leider nicht, es sind ja nur drei Folgen. Vielleicht ist es ein Modelformat, das die Leute nicht sehen wollen, vielleicht haben es einige auch noch nicht entdeckt. Das kann an vielen Sachen liegen, das sollten Sie eigentlich wissen."

Als Meis danach sagt, sie habe viele junge Fans und sei daher auch ein Vorbild, entgegnet Rest erneut, dass "GZSZ" aber viel mehr junge Zuschauer gehabt habe. Meis sagt daraufhin, sie finde es "schade", dass die Journalistin nun schon wieder die Quoten anspreche. Wenn Rest am jungen Publikum interessiert sei, könne sie sich die mehr als eine Million Instagram-Follower von ihr ansehen, so Meis. "Das ist meine Zielgruppe, und da haben Sie Ihre Antwort."

Die schlechten Quoten kommen aber natürlich nicht von ungefähr. RTL und Meis hatten zuvor versprochen, sich von "Germany’s next Topmodel" abheben zu wollen, davon war zum Start aber nur sehr wenig zu spüren (Hier geht’s zur TV-Kritik). Als Rest Meis darauf anspricht und sagt, man könne ja schon denken, dass sie sich beim ProSieben-Format bedient habe, sagt die RTL-Moderatorin: "Ernsthaft, I don’t care." Sie wisse nicht, so Meis weiter, wofür sie sich rechtfertigen müsse. "Was ‘Germany’s next Topmodel’ nicht hat, ist Sylvie Meis, eine Holländerin, die das Glück hatte, zehn Jahre lang in Deutschland Karriere zu machen bei RTL, dem größten Sender in Europa. Ich finde das toll, ich genieße es. Wenn es jetzt heißt, es gebe eine Überlappung mit einer anderen Sendung: Oh my God, shoot me!"

Meis argumentiert: Wer die Sendung sehen will, tut das. "Wer das nicht mehr sehen will: Ganz ehrlich, ist mir egal." Nach drei Ausgaben sei die Show ohnehin schon wieder vorbei. "Ob es da zwei oder zehn Überlappungen gibt mit Heidi, wen interessiert das schon?" Als die "SZ"-Journalistin Meis attestiert, "nett" in der Sendung gewesen zu sein, antwortet die Moderatorin, ein netter Mensch zu sein und immer offen die Meinung zu sagen. "Und so sind Sie offenbar auch, Sie haben auch keine Angst, mir all diese Fragen zu stellen." Schließlich stell Meis fest: "Teilweise nerven Sie mich, meine Güte, und bestimmt sind Sie auch von mir genervt, aber ich muss trotzdem lachen. Also alles gut."