Der israelische Fernsehsender Kan hat am Sonntag den Ticketverkauf für den Eurovision Song Contest (ESC) vorerst gestoppt. Kontrolleure hätten bemerkt, wie verschiedene Menschen in den Verkaufsprozess eingreifen wollten, erklärte der Sender am Sonntag. Etliche für Fans bestimmte Tickets seien an internationale Medienmanager und Sportfunktionäre verkauft worden. Der Verkauf der ESC-Tickets hatte erst am vergangenen Donnerstag begonnen.


Kan ist schon seit mehreren Tagen der Kritik vieler ESC-Fans ausgesetzt. Mit Ticketpreisen im Finale zwischen 280 und 490 Euro ist der Musikwettbewerb in diesem Jahr besonders teuer. In Lissabon lag die Preisspanne 2018 bei 35 bis 299 Euro. Grund für die hohen Preise in diesem Jahr ist unter anderem die Tatsache, dass Kan ein für den ESC aufgenommenes Darlehen zurückzahlen muss. Hinzu kommt, dass aufgrund der großen Bühne deutlich weniger Menschen in die Halle passen als in den Vorjahren.

Die erste Runde der in den Verkauf gegebenen Tickets war trotz der hohen Preise innerhalb kurzer Zeit vergeben. Später sollen weitere Tickets angeboten werden. Wann das der Fall sein wird, ist nach dem aktuellen Stopp des Verkaufs unklar. Laut der dpa werde Gilad Erdan, Minister für öffentliche Sicherheit, die Polizei damit beauftragen, den Fall zu untersuchen.