Der Deutschlandfunk schafft im kommenden Jahr die Staumeldungen ab. Gegenüber DWDL.de bestätigte der Sender am Montag einen entsprechenden Bericht der "Medienkorrespondenz", wonach die Ausstrahlung der Staumeldungen zum 1. Februar 2020 zugunsten eines Ausbaus des Nachrichtenangebots eingestellt werden sollen. Damit entspreche man "den Wünschen einer deutlichen Mehrheit seiner Hörerinnen und Hörer", hieß es zur Begründung.


Eine Umfrage unter mehr als 5.000 Hörern hatte ergeben, dass über zwei Drittel die Verkehrsnachrichten für "nicht wichtig" oder "weniger wichtig" erachteten. "Das in den 1970er Jahren innovative Serviceangebot war in den letzten Jahren verstärkt kritisiert und durch die flächendeckende Verfügbarkeit mobiler Navigationssysteme für die meisten Hörerinnen und Hörer überflüssig geworden", sagte Deutschlandradio-Sprecher Jörg Schumacher zu DWDL.de.

Durch die bundesweite Ausstrahlung hätten in den maximal 120 Sekunden ohnehin nur ausgewählte Verkehrsbehinderungen genannt werden können, was den Nutzwert "deutlich beeinträchtigt" habe. Die eingesparte Zeit will der Deutschlandfunk nun für mehr Nachrichten nutzen. Die Nachrichtensendungen sollen im Zuge dessen auf eine durchgängige Länge von fünf beziehungsweise zehn Minuten ausgeweitet werden.

Mit dem Schritt werde der aktuellen Information durch die Nachrichten an einem durchschnittlichen Werktag insgesamt rund 30 Minuten mehr Raum gegeben. "Die Nachrichtenredaktion wird die zusätzliche Sendezeit nutzen, um noch mehr relevante Themen aus den Bundesländern, Europa und der Welt abzubilden und einen objektiven Überblick zu vermitteln", kündigte der Sender an.