Das Verhältnis zwischen Donald Trump und vielen Journalisten ist bekanntlich nicht das beste. Nun hat es erneut einen Zwischenfall gegeben, in dem das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen ist. Der US-Präsident hat dem Sender CBS für die Sendung "60 Minutes" ein Interview im Weißen Haus gegeben, das aber vorzeitig abgebrochen. Trump kritisierte das Gespräch als "Fake", "parteiisch" und "furchtbaren Eingriff" in die anstehenden Wahlen. Seine Ausfälle postete Trump natürlich zuerst auf Twitter. Kurz davor veröffentlichte er auch ein kurzes Video der Journalistin Lesley Stahl, wie sie ohne Maske mit zwei Männern redet. "Much more to come", schrieb Trump dazu. Nun droht der US-Präsident, einen eigenen Mitschnitt des Interviews öffentlich zu machen. Jeder solle sehen, wie er im Vergleich zu seinem Herausforderer Joe Biden interviewt werde. Auch der saß Anfang der Woche vor den "60 Minutes"-Kameras. Beide Interviews sollen am kommenden Sonntag in der CBS-Sendung gezeigt werden. Bei einem Wahlkampfauftritt am Dienstagabend thematisierte Donald Trump das Thema erneut und drohte CBS ganz offen. "Ihr müsst Euch anschauen, was wir mit '60 Minutes' machen. Ihr werdet einen solchen Kick daraus bekommen", erklärte er vor seinen Anhängern. Lesley Stahl werde jedenfalls nicht glücklich darüber sein. CBS selbst erklärte in einer Stellungnahme, Trump würde eine Übereinkunft brechen, würde er das Interview vorab öffentlich machen. Demnach habe das Weiße Haus zugestimmt, das Interview lediglich zur Archivierung aufzuzeichnen. Außerdem verteidigte der Sender seine Journalistin und erklärte, Stahl habe sehr wohl eine Maske getragen. Sie habe die Maske erst kurz vor dem Interview entfernt. Der von Trump veröffentlichte Clip zeige Stahl kurz nach dem Abbruch des Interviews im Gespräch mit den Produzenten - alle seien noch am Dienstag negativ auf Covid-19 getestet worden. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Lesley Stahl Donald Trump interviewte. 2016 gab der US-Präsident Stahl das erste TV-Interview nach seiner Wahl, zwei Jahre später führten sie erneut ein Gespräch vor laufenden Kameras.
Donald Trump bricht Interview ab und droht CBS

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