Der September war für RTLzwei ein Ausnahme-Monat: Getrieben durch "Love Island" schoss der "Frische-Anteil" - wir berechnen hierfür den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht - im Abendprogramm auf fast zwei Drittel nach oben. Damit ließ RTLzwei Vox und ProSieben weit hinter sich und landete nur knapp hinter Sat.1. Doch ohne "Love Island" war es mit solchen Werten im Oktober erwartungsgemäß wieder vorbei.

Von knapp zwei schrumpfte der Frische-Anteil nun wieder auf wenig mehr als ein Drittel, damit sortiert sich der Sender nun wieder nur noch knapp vor Kabel Eins ein, das auch im Oktober wieder das Schlusslicht bildete. Ganz vorne rangiert hingegen mit einem Frische-Anteil von satten 95 Prozent das ZDF, das somit fast ganz auf Wiederholungen im Abendprogramm verzichtete, Das Erste und RTL liegen mit 87 bzw. 85 Prozent dahinter, Sat.1 war mit rund 62 Prozent ebenfalls gut im Rennen.

    FIX-Punkte
Oktober 2021
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Oktober 2020
Jahresschnitt '21
(vs 01-10/20)
ZDF 95 von 100 +2 +4 82
(+7)
Das Erste 87 von 100 +5 -1 80
(+3)
RTL 85 von 100 -6 +6 77
(+5)
Sat.1 62 von 100 -4 -4 54
(+0)
ProSieben 52 von 100 -2 -1 48
(-1)
VOX 43 von 100 +2 -10 38
(-3)
RTLzwei 35 von 100 -29 -2 34
(+5)
kabel eins 32 von 100 +5 -1 24
(+0)

Frische-Index-Verlauf bis Oktober 2021

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.