Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat Das Erste Deutsche Fernsehen 21 Mal einen "Brennpunkt" im Abendprogramm ausgestrahlt – und damit bis zu 11,07 Millionen Menschen ab drei Jahren informiert. Der Konflikt war beispielsweise auch Dauerthema im sonntagabendlichen Talk bei "Anne Will", die wenige Tage vor dem Kriegsausbruch fragte: "Wie ist ein neuer Krieg zu verhindern?" und deren Sendungen ab Ende Februar schließlich folgende Titel hatten: "Putin führt Krieg in Europa – Wie ist er zu stoppen?", "Krieg gegen die Ukraine – Wie weit wird Putin gehen?", "Angriff auf die Ukraine – wie kann Putins Krieg beendet werden?" und "Putins Angriff – Krieg ohne Ende?". Am vergangenen Wochenende sprach Will im Einzeltalk mit Kanzler Olaf Scholz schließlich auch über diese Themen.



Doch allmählich möchte Das Erste seine Kriegsberichterstattung reduzieren. Das hat zumindest ARD-Chefredakteur Oliver Köhr in einem dpa-Interview bestätigt. "Natürlich werden wir auch weiterhin Sondersendungen anbieten. Ich glaube aber, dass wir viele überfordern, wenn wir weiterhin jeden Abend das komplette Abendprogramm von 'Tagesschau' bis 'Tagesthemen' und noch danach monothematisch mit dem Thema Ukraine gestalten würden", erklärte er.

Man müsse schauen, wie man das dosiere, so Köhr. Ausgebaut werden soll derweil ein eigener Doku-Bereich zum Ukraine-Krieg in der ARD-Mediathek. Selbstkritisch zeigte sich der ARD-Journalist derweil, weil Ende Februar für einige Tage keine ARD-Reporter direkt in der Ukraine vor Ort waren. "Das ärgert mich natürlich. Es wäre besser gewesen, wenn es anders gelaufen wäre," sagte Köhr nun rückblickend. Im Programm habe man, wie Köhr sich und seinem Team attestiert, sehr schnell auf den Kriegsbeginn reagiert.

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