Trauer um Ruth Herz: Die Jugendrichterin ist Anfang Februar im Alter von 79 Jahren in Köln gestorben. Zuerst hatte die "Frankfurter Rundschau" über den Tod der Juristin berichtet, die im Jahr 2001 bundesweit bekannt wurde, nachdem sie als Richterin in der RTL-Gerichtsshow "Das Jugendgericht" zu sehen war. Nach den Erfolgen von "Richterin Barbara Salesch" und "Richter Alexander Hold" in Sat.1 handelte es sich dabei um das erste derartige Format im Nachmittagsprogramm von RTL.

"All unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl sind bei ihrer Familie und den Angehörigen", schrieb RTL am Freitag auf Instagram anlässlich des Todes der früheren TV-Richterin. Vier Jahre lang stand Herz für das tägliche Format des Privatsenders vor der Kamera - und bis trotz ihres Abschieds vor 18 Jahren auch über ihren Tod hinaus im Fernsehen präsent, weil der Spartensender RTL Up noch immer zahlreiche "Jugendgericht"-Folgen mit Ruth Herz wiederholt.

Geboren wurde Ruth Herz im Jahr 1943 in Haifa, nachdem ihre Eltern zehn Jahre zuvor aus Breslau vor den Nazis geflogen waren. Nach der Rückkehr der Familie nach Deutschland studierte Herz Jura und wurde später erst Richterin am Amtsgericht, dann Vorsitzende des Jugendschöffengerichts. Bereits 1998 wurde Herz mit dem Bundesverdientkreuz für ihre Verdienste bei der Etablierung des Täter-Opfer-Ausgleichs bei jugendlichen Verurteilten geehrt. Nach ihrer TV-Karriere ging sie schließlich noch für ein Forschungsprojekt nach Oxford. 

Nachfolgerin von Ruth Herz im RTL-"Jugendgericht" wurde noch eine Zeit lang Kirsten Erl, die zuvor am Amtsgericht Essen arbeitete. Erl starb bereits vor sechs Jahren im Alter von nur 50 Jahren.