Der Rundfunkrat des SWR hat am Freitag den Jahresabschluss des Senders für 2022 beraten und genehmigt, zuvor gab es bereits grünes Licht durch den Verwaltungsrat. Demnach hat der SWR das vergangene Jahre mit einem operativen Ergebnis in Höhe von -61,4 Millionen Euro beendet. Mit Sondereffekten lag der Verlust sogar bei fast 72 Millionen Euro. Diese Zahlen haben den SWR offenbar dazu veranlasst, in einer Pressemitteilung darauf zu verweisen, dass "die Liquidität im Berichtsjahr jederzeit gesichert" war. 

Das Ergebnis des SWR im vergangenen Jahr war übrigens viel besser, als man das zunächst noch selbst prognostiziert hatte. Ende 2021 ging man für das vergangene Jahr noch von einem operativen Verlust in Höhe von 145 Millionen Euro aus. Und auch 2023 dürfte aus finanzieller Sicht kein einfaches Jahr werden, aktuell erwartet der SWR einen operativen Verlust in Höhe von fast 100 Millionen Euro, finanzieren will man das über den Abbau von Liquiditätsreserven (DWDL.de berichtete). 

2022 habe man trotz des Millionen-Verlusts auch in neue Angebote investieren können, heißt es vom Sender. Rundfunkratsvorsitzender Engelbert Günster sagt: "Neue Angebote wie das Online-Debattenformat ‘Mix-Talk’ oder der preisgekrönte Podcast ‘Die Flut - Warum musste Johanna sterben’ zeigen den Erfolg der getätigten Investitionen. Digitale Transformation geht mit dem Ausbau des Dialogs mit den Nutzerinnen und Nutzern sowie qualitativ hochwertigen Informationsangeboten einher. Wir freuen uns als Aufsichtsgremium, dass der SWR seine Mittel sinnvoll zur Erfüllung seines Auftrags einsetzt und gut gewirtschaftet hat."

Hans-Albert Stechl, Vorsitzender des SWR-Verwaltungsrats, ergänzt: "Trotz schwieriger Umstände wie den großen Turbulenzen an den Finanzmärkten, der weltpolitischen Lage sowie der enormen Inflationsrate hat der Sender seine Ziele erreicht. Dabei hat er mit den zur Verfügung gestellten Beitragsmitteln umsichtig gewirtschaftet und die digitale Transformation und Programmoffensive weiter vorangetrieben. Dies gilt es fortzuführen und den SWR weiter zu stärken. Dabei werden die Gremien den Sender weiterhin konstruktiv kritisch begleiten."

Und SWR-Intendant Kai Gniffke sagt: "Der SWR treibt mit voller Kraft und Kreativität seinen Transformations- und Innovationsprozess voran. Gemeinsam mit der ARD verfolgen wir das Ziel eines modernen digitalen Medienverbundes, der den Regionen Deutschlands Gesicht und Stimme gibt. Wir bündeln Aufgaben und Kompetenzen, um journalistische Exzellenz und betriebswirtschaftliche Effizienz miteinander zu verbinden. Ich bin dankbar, dass der Rundfunk- und Verwaltungsrat uns auf diesem Weg konstruktiv und kritisch begleitet."