Geldscheine© Chobe / photocase.com
2017 hat die BBC die Gehälter von Mitarbeitern veröffentlicht, die mehr als 150.000 Pfund pro Jahr verdienen. Besonders auffällig dabei: Zwei Drittel der Top-Verdiener waren damals Männer. Die BBC kündigte damals auch an, etwas gegen dieses Ungleichgewicht tun zu wollen. Ungeachtet dessen hat die Equality and Human Rights Commission nun eine Untersuchung gegen die BBC eingeleitet um herauszufinden, wie sich die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Sachen Equal Pay in der Vergangenheit verhalten hat. Man sei bereits 2018 in einem intensiven Austausch gewesen, die BBC habe viele Informationen bereitgestellt, heißt es von der Kommission. Man habe aber den Verdacht, dass einige Frauen nicht das gleiche Geld für die gleiche Arbeit wie ihre männlichen Kollegen erhalten hätten. Bei der Untersuchung geht es darum festzustellen, ob eine Diskriminierung von Frauen vorlag oder vorliegt und wie etwaige Beschwerden behandelt wurden. 2018 trat etwa die China-Korrespondentin des Senders aufgrund von ungleicher Bezahlung von ihrem Posten zurück (DWDL.de berichtete), sie arbeitete danach aber weiter für die BBC - nur eben von London aus. Die BBC begrüßte den Schritt der Kommission und erklärte, man könne die Entscheidung nachvollziehen. Ein Sprecher erklärte, man habe zuletzt viele Dinge reformiert, der Wandel sei überfällig gewesen. "Wir glauben, dass unsere Lohnstrukturen jetzt fair und für die Mitarbeiter transparent und im Vergleich zu anderen Organisationen sehr positiv sind."

Channel 4 – Alex Mahon© Channel 4
Als die BBC und ITV vor wenigen Wochen ihre Pläne für den gemeinsamen Streamingdienst BritBox öffentlich machten, erklärte man auch, dass dieser weiteren Partnern offen stehe. Schon damals wurde vor allem Channel 4 als möglicher dritter Partner genannt. Senderchefin Alex Mahon hat nun durchblicken lassen, dass sie sich das sehr gut vorstellen könne. Sie bestätigte zudem, dass man sich in konkreten Gesprächen mit BBC und ITV befinde. Natürlich führe man "konstruktive Diskussionen" wie man zusammenarbeiten könne, um BritBox noch größer zu machen. Mahon verwies unter anderem auf internationale Partnerschaften mit ProSiebenSat.1, TF1 und Mediaset, die man bereits seit einiger Zeit pflegt (DWDL.de berichtete).

Open BBC – Tony Hall© BBC
Auch BBC-Boss Tony Hall hat sich noch einmal ausführlich zu den BritBox-Plänen geäußert und erklärt, wieso der neue Dienst nötig wurde. Der bevorstehende Start der neuen Plattform in Großbritannien werde Produzenten, Schauspielern, Autoren und Regisseuren helfen und die BBC bei der "tiefgreifenden Verschiebung" unterstützen, die derzeit vonstatten gehe. "Die globalen Akteure verändern den Markt um uns herum sehr tiefgehend", so der BBC-Chef, der bei der Media & Telecoms Conference auch gleich ein paar beeindruckende Investment-Zahlen von Amazon und Netflix nannte. Und dann soll es künftig ja auch noch viel mehr Konkurrenz von US-Anbietern geben. "Wir erwarten von allen Seiten neue Streaming-Dienste." BritBox sei die Antwort auf diese Veränderungen. Wichtig sei es dort, dass die Zuschauer immer genau erkennen könnten, von welchem Anbieter welches Programm sei. Es wird also umfassende Brandings der verschiedenen Inhalte geben. Das Geschäft habe sich für die traditionellen Rundfunkanstalten massiv verändert, so Hall. Früher hätte man erwartet, dass sich die Zuschauer Zeit für das Programm nehmen. Heute müsse man sich als Absender dem Leben und den Gewohnheiten der Nutzer anpassen. Mache man das nicht, riskiere man die eigene Irrelevanz.

Channel 4© Channel 4
Channel 4 hat mit der viel diskutierten "Leaving Neverland"-Doku über Michael Jackson starke Quoten eingefahren. Der erste Teil erreichte im Schnitt 2,1 Millionen Zuschauer und 20,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 16- bis 34-Jährigen, kein anderer Sender war in dieser Altersklasse erfolgreicher. Insgesamt holte Channel 4 mit der Doku 12,2 Prozent. Der zweite Teil war etwas weniger gefragt, kam im Schnitt aber auch auf 1,9 Millionen Zuschauer und 19,5 Prozent beim jungen Publikum. Begleitet wurde die Ausstrahlung beim Sender mit Protesten vor dem Unternehmenssitz in London, Channel 4 produzierte die Doku gemeinsam mit HBO.

ITV ab 2013© ITV
ITV hat eine neue Gameshow in Auftrag gegeben, die "Rolling In It" heißen und von Over The Top Productions produziert wird. Als Moderator fungiert Stephen Mulhern. Für die Teilnehmer geht es darum, an der Seite von einigen ihrer Lieblings-Promis einen möglichst hohen Geldbetrag zu erspielen. Dabei müssen sie aber auch viel Glück haben, denn schlagartig kann sich alles ändern. Die drei Teams (Kandidaten + Promi) müssen eine Münze über ein Förderband rollen lassen und in Schlitze, die mit Geldbeträgen gekennzeichnet sind, fallen lassen. Wer das "bankrupt"-Feld erwischt, verliert alles. Channel 4 hat unterdessen eine achtteilige Dokuserie über Hunde ("The Dog House") in Auftrag gegeben. Gleichzeitig hat man bekanntgegeben, die Hundeschau "Crufts" bis 2022 übertragen zu wollen, erstmals war diese 2010 beim Sender zu sehen.