Es sollte die Story werden, die DWDL.de endgültig etablierte. Dabei war die Story zunächst banal. Arabella Kiesbauer lag im Streit mit ihrem Sender ProSieben. Wir berichteten über die Auseinandersetzung und das mögliche Aus ihrer damaligen Talkshow und der Zusammenarbeit mit dem Sender. Offiziell kommentierten beide Seiten den Streit über Tage nicht. Doch an Informationen über die Gespräche mangelte es nicht. Selten gab es so einen offenen Streit zwischen einer Moderatorin und einem Sender. Kein Wunder also, dass die DWDL.de-Berichte auf großes Interesse stießen und so gut zitiert wurden wie bis dahin keine andere unserer Geschichten.
Zitiert zu werden war damals und ist auch heute für uns das größte Kompliment. Es zeugt von Wertschätzung und Vertrauen, wenn andere Medien unsere Recherchen mit Nennung übernehmen. Davon abgesehen ist es beste Werbung. So erhielten wir im Sommer 2004 einen ordentlichen Schub. Im Herbst, kurz vor unserem dritten Geburtstag, stieß ein weiterer Kollege zum Team dazu: Uwe Mantel. Er fiel zuvor als kompetenter Kommentator unserer Berichterstattung auf und wechselte die Seiten und blieb DWDL.de treu: Heute, sieben Jahre später, ist er stellvertretender Chefredakteur. Ohnehin wurden im Winter 2004/2005 viele personelle Weichen gestellt. Als Autoren kamen Sebastian Ludwig und Henrik Wittmann zu DWDL.de. Und Marcus Herrmann entwickelte die Marke DWDL.de optisch weiter.
Doch plötzlich sahen wir uns vor einem bekannten Problem: Das noch ein Jahr zuvor für geeignet befundene Redaktionssystems stieß an seine Grenzen. Mein Mitgründer Daniel Schneider wollte das Problem diesmal jedoch ein für alle Mal lösen - und ein eigenes Redaktionssystem programmieren. Ein System, das wir nach unseren Wünschen und Anforderungen formen konnten. Doch das war allein nicht möglich: Im Winter 2004/2005 kam Alexander Legge zu DWDL.de. Daniel Schneider (S) und Alexander Legge (L) entwickelten 2005 so unser auch aktuell noch immer genutztes eigenes Redaktionssystem Kaleika SL. Und Alex ist auch heute noch mit dabei: Verantwortlich für unseren Markenauftritt, Technik und Sales.
Längst war übrigens DWDL.de neben meiner Tätigkeit bei RP Online so arbeitsintensiv geworden, dass das Studium pausieren musste. Immerhin kamen langsam die ersten Werbe-Euros. Doch sie deckten noch nicht mehr als die laufenden technischen Kosten. Und aus heutiger Sicht war 2005 sicher ein Schicksalsjahr. Weil mehr als einmal die Situation schwierig war. Immer mehr Geld musste investiert werden. So mancher Rat von Freunden und Familie lautete deshalb: Beende doch lieber dieses teure Hobby. Aber es hat einfach so verdammt viel Spaß gemacht. Und schon ein Jahr später sollte sich zeigen: Es hat sich gelohnt zu kämpfen. Aber dazu mehr in Teil 5 der DWDL.de-Geschichte - in zwei Wochen....
Die Geschichte einer Website in sechs Teilen (4)
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