Bei Amazon Studios sieht man sich derzeit nicht nur mit Vorwürfen wegen sexueller Belästigung gegen den inzwischen suspendierten Amazon-Studios-Chef Roy Price konfrontiert, sondern ist auch noch in zwei wichtigen neuen Serienprojekten mit der von noch schwerwiegenderen Vorwürfen gegen Harvey Weinstein getroffenen Weinstein Company verbandelt. Die beiden Projekte hatte man in den letzten Tagen auf den Prüfstein gestellt und nun Entscheidungen getroffen.

Die mit einem kolportierten Budget von 160 Millionen US-Dollar versehene und mit Robert de Niro und Julianna Moore hochkarätig besetzte noch namenlose Mafia-Serie von David O. Russel wird demnach nun nicht mehr weiter verfolgt. Russell, de Niro und Moore erklärten in einem gemeinsamen Statement, dass man die Entscheidung von Amazon unterstütze und es aus Respekt vor allen Betroffenen für das Beste halte. Für die Serie hatte Amazon zwar schon vor fast einem Jahr grünes Licht gegeben, die Produktion hatte allerdings noch nicht begonnen.

Anders sieht es bei einer anderen Koproduktion von Amazon und der Weinstein Company aus: Die Produktion der Serie "The Romanoffs", die von "Mad-Men"-Erfinder Matthew Weiner inszeniert wird, ist bereits angelaufen. Amazon plant hier nun, die Serie ohne Beteiligung der Weinstein Co. zu stemmen. Bislang seien trotz der vereinbarten finanziellen Beteiligung ohnehin keine Gelder der Weinstein Co. geflossen. Weiner hatte sich zuvor schon für eine Fortführung ohne Weinstein ausgesprochen.

Bei "The Romanoffs" handelt es sich um eine Anthologie-Serie über Menschen, die vorgeben, Nachfahren der Romanows zu sein, der letzten Zarendynastie, die Russland bis 1917 regierte. 1918 wurde die gesamte Zarenfamilie durch die Bolschewiki ermordet, es ranken sich aber Gerüchte, das einige überlebt haben sollen. Einen Starttermin für das Projekt gibt es derzeit noch nicht.

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